Wer Glück
hat, findet an strahlend hellen Tagen noch die Gesichter der Sonnenblumen
und glaubt sich für einen Moment in Südfrankreich...
Fotos: J. Heinrich
Auf dem Damm der alten
Spreewaldguste
Ab
Bismarckturm auf der echten Piste
Herrlicher Spreewaldsommer! Wer ihn mit uns genießen
möchte, sollte sich auf rund 50 Kilometer (hin und zurück)
einstellen oder eine Strecke bringen lassen. Aber wir haben ja
mit Fahrrad-Schenker einen Experten dabei: Wem das weite
Radeln schwer wird, der muss seine Spreewald-Liebe nicht begraben.
Es gibt (gewiss nicht ganz billig) inzwischen gut erprobte unterstützende
Elektromotoren. Man radelt normal, braucht aber viel weniger Kraft.
Eine schöne Erfindung für Menschen, die gern Wind um
die Nase haben. Oder die Genuss dabei empfinden, über ein
üppig wucherndes Gurkenfeld, durchsetzt mit Kornblumen, oder
in ein goldenes Sonnenblumenmeer zu schauen. Fragen Sie mal bei
Schenker.
Vorbei am Flugplatzmuseum und dann durch Zahsow kommen wir bald
nach Ruben (1). Das alte Angerdorf, schon 1449 als Rabben
erwähnt, hat sich verjüngt. Nach dem Straßenbau
waren die Gärtner da und haben Obst und Rosen auf den Anger
gepflanzt.
In Werben halten wir uns nach den Neuhäusern rechts, werfen
einen Blick auf das letzte erhaltene Schloss (2) und fahren vor
der Schule rechts in den Weg Richtung Schmogrow. Wir gelangen
an eine Brücke und nehmen bald danach links den malerischen
Penkeweg. Hier ist Burg sogar an Festtagen romantisch still. Dafür
wirds dann am Bismarckturm (3) meist lauter. Wir sollen
uns die Zeit nehmen, das Bauwerk zu betrachten oder vielleicht
sogar hinauf zu steigen. Der Turm steht auf dem alten Schlosshügel.
Beim Bau der Spreewaldbahn vor 1900 wurde hier gegraben und mit
archäologischen Funden der Beweis erbracht: Hier muss wohl
der legendäre Wendenkönig residiert haben.
Seit die
neue Straße fertig ist, hat Ruben einen schönen Anger,
auf dem auch öffentliches Obst gepflanzt wurde
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Links vom Turm läuft in einem Berg-Durchschnitt schnurgerade
und noch gut erkennbar die Strecke der Spreewaldbahn - jetzt als
Radweg. Wir folgen ihm nordostwärts (4) bis zum Nordweg.
Unterwegs wird die Strecke zum deutlichen Damm mit Resten der
Bahnbrücken. Würden wir die Augen schließen, wäre
das Pfeifen der 99er Dampflok zu hören. 1970 fuhr sie letztmals
hier entlang.
In westlicher Richtung nehmen wir nun den Nordweg. Wo er die Straße
nach Byhleguhre kreuzt, liegt der Biberhof - ein ländlicher
Wasser-Tiergarten, der besonders Kindern viel Spaß macht.
Endlich kommen wir dann kurz vor der scharfen Kehre auf die Ringchaussee,
der wir hier nach rechts folgen. Dann biegt der Weg zur Eiche
ab. Wir könnten ihn bis zum Ende fahren und kämen zu
einem riesigen Gasthaus, dessen noch bis nach 1990 erhaltener
Vorgängerbau von Theodor Fontane, dem großen märkischen
Wanderer, gepriesen wurde. Wirklich schade, dass jenes Spreewaldkleinod
Opfer der D-Mark-Wollust nach der Wende wurde. Wenn wir unseren
Tag ganz authentisch krönen möchten, zweigen wir also
nochmals ab, gelangen auf den parallelen Polenzweg (6) und nach
etwa zwei Kilometern zu einem Gasthaus, das ganz und gar guter
Spreewald ist. Die Schänke nennt sich selbst älteste
im Spreewald. So wundern wir uns nicht, dass nach einem kräftigen
Regenschauer ein Frosch mitten durch den Saal platscht. Alles
echt!
Der
Burger Bismarckturm bedeckt sich gern mit etwas Eichengrün.
Besucher können ihn besteigen
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Radeln
& Rasten -
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Die Dicken kommen als Senfgurken-Stücken ins Glas
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Eisenbahn-Brückenpfeiler
tragen heute den Radweg
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