Im
Seenland zwischen stillen Fließen
Den Spreewald vorm Sturm genießen
Einheimische wissen um die besondere Schönheit des Spreewaldes
und seines Vorlandes in dieser stillen Zeit vorm Sturm der Touristen.
Dieses Jahr spiegeln sich die Wolken in weitem Seenland
zwischen den Fließen, und manchmal sind auch Wegstücke
abseits des Asphalts unpassierbar. Wir versuchens, robust
gekleidet, trotzdem.
Wir radeln zunächst an der Lagune (Entspannungstipp
für Regenwetter!) vorbei bis zur Drachhausener Straße,
wo das Waldhotel ein zweites Frühstück vorhält.
Auf andere Weise Aktive bowlen hier schon am Vormittag, gut gelaunte
Paare tanzen auf Cowboyart.
In
Sielow wird sich die Ortslage nachhaltig verändern. Der längst
fällige Straßenbau nimmt seinen Lauf. Teilweise ist
die Piste schon passierbar, die Anlieger werden das Bild bald
richtig fein machen. Der erotische hohle Apfelbaum mit dem Schlangenkopf
steht am Ziel unserer Fahrt. Was es mit ihm auf sich hat, erfahren
Sie mit Route 36...
Nordwärts
passieren wir Kiefernwald und queren die alte Stadtgrenze (Grenzstraße),
weshalb die hübsche Lage nun Cottbuser Straße heißt.
Aus ihr biegen wir, dem Pfeil zur Kirche folgend, links in den
Skadower Weg ein und schlängeln uns zur Hauptstraße
hin. Die Baustelle hatten die Sielower lange ersehnt, nun geht
sie dem Ende zu. Den Weg am Reiterhof (1) vorbei zum Radweg auf
der alten Spreewaldbahn-Route kennen wir schon. Aber wir nehmen
in Briesen zeitig rechts die Vereinsstraße, kommen zur sehenswerten
Kirche (2).
Ein Stück hinter ihr zweigt nach links der Weg zum Sportplatz
ab, wo das schöne Schloss der Wackerbarths (3) stand. Wir
folgen einem hüschen Radweg bis Guhrow (4). Am Ende des Ortes
bleiben wir nicht auf dem Asphalt nach Schmogrow, sondern biegen
risikofreudig in den Sandweg links ein. Er führt nach Werben
- so wie Wege früher wirklich waren und dem Romantiker Freude
machen. Wie ein Fenster öffnet sich das Wäldchen am
Ende und gibt den Blick auf die ferne Kirche frei. Das Rad - naja
- müssen wir ein Stück schultern, um wieder trocknes
Land zu finden.
Das Waldhotel
ist immer gut für Überraschungen. Eigentlich eine Radlerheimat,
trainiert heute am Sonntag der Tanzkreis
Old Style amerikanische Tänze. Nebenan im
Hubertus-Bowling poltern die Kegel
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Von Werben aus folgen wir dem Gurkenradweg und erreichen am Ortsanfang
von Burg das Deutsche Haus (5). Hier bleibt in diesen
Zeiten Burg unter sich. Am Stammtisch wird Politik besprochen
und sicher das Wetter, der Fußball, die alte Zeit. Fritz
Wendig, der Wirt, gilt als Burger Urgestein und hat garantiert
dioxinfreies Rührei und demnächst den besten Spargel.
Wir kommen ja wieder.
Die Briesener
Kirche ist sehenswert wegen ihrer gotischen Ausmalungen. Aus dem
Dorf kam der letzte kaiserliche Landrat, Freiherr von Wackerbarth,
der sich infolge Umgestaltung des Staatswesens mit altpreußischem
Hände- druck am 1. Juli 1919 in den Ruhestand setzte
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Der Ringchaussee folgend (die Querverbindungen sind jetzt riskant)
und dann über die Kreuzung geradeaus, radeln wir an der Hauptspree
entlang bis zum Abzweig nach Leipe. Die Karte dort hilft nicht,
denn der Standort, an dem sie steht, ist gar nicht drauf. Das
ist höhere Burger Tourismus-Philosophie. Wir befinden uns
nämlich an der Kreisgrenze. Ein paar Meter hin beginnt schon
die Flur von Leipe. Vier Kilometer bis zum Spreewaldhof und Buchans
Fischerstübchen. Dort dampft aus Bunzlau-Keramik Günter
Buchans Fischsuppe. Serviert wird sie von Vaclaw Bilek, dem Eichower
Böhmen. Beide haben sich zu Kochkooperation gefunden. Schon
das allein ist den weiten Weg wert gewesen. Und Buchans neue Karpfensülze
mit Bratkartoffeln - Mann-o-Mann-o-Mann...!
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