Von Klinger Rittern
ohne Unterkiefer
Entlang der Englischen Allee ins Raubritterland
und zum Tagebaurand, wo der Kuckuck schreit
Satt
gelb leuchtet das Rapsfeld durch die Alleebäume, wenn wir
zum Tourstart die Damaschkeallee ganz bis zum Ende geradelt sind
- dort, wo sich etwas weiter südlich der Branitzer Außenpark
über die Englische Allee (1) in Feldflur wandelt. Der feste
Sandweg führt am Feld vorbei ostwärts durch lichten
Laubwald, anfangs noch von vereinzelten stattlichen Eichen gesäumt,
später durch Kiefernwälder und den beliebten Weihnachtsbaum-Einschlag-Platz
der Revierförster bis zur Kathlower Mühle (2). Wer allerdings
ein Gasthaus erwartet liegt falsch, in den ehemaligen Mühlengebäuden
wohnen vereinzelt Familien, das nahe LPG-Gut ist verwaist, sogar
die einst mühlradtreibenden Bäche waren trocken gefallen
in diesem regenarmen Frühling.
Raubritter
erpressten einst hier Geld und bekamen sie es nicht, fehlte den
Opfern bald der Unterkiefer. Dann aber vergalten die Klinger ihren
Unterdrückern dies mit der selben Strafe. Noch heute fehlt
den Ritterskulpturen der Unterkiefer. Mahnend tronen sie auf dem
Tor, von dem es einst hieß, wenn es verschwände, würde
das das Ende des Dorfes besiegeln. 1974 beschädigte ein Kran
das Tor erheblich, 1976 begann die Umsiedlung der Klinger für
den Tagebau - denkwürdig!
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Doch das wird die letzte kleine Verwunderung sein, denn vor uns
liegt eine abwechslungsreiche Strecke, die es nun zuerst versteht,
durch flimmernd-heiße Kiefernwälder entlang der Bahntrasse
von Cottbus nach Forst die Vorfreude auf weite Blicke zu nähren.
Die ergeben sich dann überwältigend, wenn sich nach
der Unterquerung der Bahntrasse der Wald bald zu einer kleinen
Küste lichtet. Türkisblau schimmert hinter Robinienanflug
das Wasser im schmalen Band des Klinger Sees (3), dessen Canyon-Ufer
noch die Abraumbagger der 80er-Jahre schütteten. Zeit abzusteigen
und die Reste Klinger Geschichte zu erkunden, die sich hier bewahrt
haben. Das rund 500 Jahre alte Eingangstor zum einstigen Klinger
Gut steht wie ein ahnungsvoller Durchgang in die Zukunft.
Bis
fast zum Scheitelpunkt der Tour in Groß Jamno folgt man
am besten dem Fürst-Pückler-Radweg bzw. der Niederlausitzer
Bergbautour, die mit einem radelnden Teufelchen gekennzeichnet
ist. Der Rückweg fährt sich am kürzesten über
wenig befahrene Dorfverbindungswege. Ausdauernde Radler können
die Tour um einen Abstecher südwärts nach Laubsdorf
erweitern. Im Gasthaus Laubsdorf jedenfalls ist länger als
am Kutzeburger Mühlenimbiss noch ein Biergartenstopp am Abend
möglich. Sogar Bowling lässt sich buchen. Das letzte
Heimwärtsstück bis Madlow bildet dann der schöne
spreenahe Abschnitt des bis Berlin führenden Brandenburg-Radweges
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Der Kopfsteinpflasterweg hindurch führt direkt zum neu entstehenden
hölzernen Ausblick auf den See. Und die auf bronzener Tafel
angeschlagene Geschichte von Raubrittern ohne Kiefer (siehe Bildtext)
macht Gänsehaut. Nur 70 Meter entfernt lädt das Freiluftmuseum
Zeitsprung zum Fundplatz des größten Eiszeit-Mammuts
der Region ein. Susis Skelett steht heute nachgebildet
im Kreishaus in Forst, ihre Geschichte lässt sich hier lesen.
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Das Gasthaus Zum Kuckuck an einem seichten Waldsee
überrascht mit stilvoller Terrasse und Gastraum sowie regional
inspirierter guter Küche, Bowlingbahn und Kabarettterminen.
Rechts: Seerosen-Idylle auf dem Sergener Teich
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Der
Maibaum von Gosda grüßt, wenn wir den abwechslungsreichen
Klinger Ort und den angrenzenden Mischwald verlassen haben, weiter
auf dem Radweg, der mit dem Teufelchen markiert ist in Richtung
Groß Jamno. Im Gasthaus Zum Kuckuck(4) kosten
wir Spargel, aufs köstlichste mit Butter oder Käse angerichtet
und baden die Füße im nahen Waldsee mit seichtem kinderfreundlichen
Ufer. Bergfest!
So waldreich der Hinweg, so sonnenreich der Rückweg durch
Obstalleen und Rapsfelder bis zu den vornehmen Sergener Teichen
(5). Im nahen sorgsam sanierten Gutshaus ist wieder Leben eingezogen.
Vorbei am Gackern der Eierfabrik in Roggosen (6) finden wir in
Frauendorf hinterm Gutshaus in Dorfmitte wieder den Weg zur schattigen
Spree und an ihr entlang führt uns der Bratwurstduft zur
Kutzeburger Mühle (7). Das erfrischende Radler mit Schaumkrone
genießen wir im Liegestuhl direkt am wirbelnden Wehrwasser.
Stadtwärts führt der Fluss uns heim. Grandios! G.G.
Der imposante
hölzerne Aussichtspunkt am Klinger See ist noch im Bau Fotos:
Gabi Grube
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