Wunderweißer
Winterwald
Vor unserer Tür wächst der schönste
Wald ganz
Deutschlands
Hinein in die Stiefel, dicke Jacke an, Schal, Fausthandschuhe,
Pudelmütze und ab geht es in den Winterwald!
Nein, das Fahrrad empfehlen wir nicht in diesen Zeiten. Wo immer
Sie wohnen - mit relativ kurzem Anmarsch- oder Anfahrweg erreichen
wir Lausitzer den schönsten Wald. Diese Region ist die waldreichste
Deutschlands überhaupt, und vielfach stehen die alten oder
neuen Waldbesitzer im Begriff, diesen Wald umzubauen, ihm die
ursprüngliche biologische Vielfalt zurückzugeben. Einzelne
forstliche Konzepte, die Riesenareale von Kiefernstangen hinterließen,
waren zu DDRZeiten zu kurz gedacht. Inzwischen bessert sich das
Bild, und in dem Raum, in den heute unsere Abstecher führen,
war unser Wald immer schon gesund, vielfältig, malerisch,
romantisch.
Und so gibt er sich erst recht jetzt im dicken Winterkleid. Ob
aus Forst, Spremberg, Cottbus oder Guben - über die B 97
kommen wir im Auto in den Kleinsee-Raum. Südlich von Bärenklau
liegt an der malerischen Eichenallee bei der Einmündung des
Forstweges zur Waldschule Kleinsee ein Parkplatz (1), groß
genug auch für Wandergruppen. Der Weg führt leicht bergan
vorbei an den Weihnachtsfichten und dann hinein in schönen
Mischwald mit reichem Unterwuchs. Hier fühlen sich selbst
die Forstleute am wohlsten. Sie haben Ihrem seit 1883 bestehenden
einst Märkischen und jetzt Brandenburgischen Forstverein
1994 einen Findlings-Gedenkstein gesetzt.
Tiefverschneit
liegt der Mischwald um den Kleinsee. Vor allem Kiefer und Traubeneiche
bilden den Bestand; weiter zum Pinnower See hin gibts auch
Buchenwälder
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In seiner Nähe zweigt der Weg zur Waldschule ab. Die Anlage
am Kleinsee (2) stammt schon aus Zeiten Friedrichs II.;
damals war hier eine Station der Wolfsjäger. Isegrim stand
noch nicht unter Schutz. Mit Fallen und Flinten stellten ihm die
Jäger nach und schossen das letzte Exemplar 1818 ab. Bis
heute tauchte kein Wolf mehr auf. Dafür kamen nach 1945 die
Russen mit Panzern, und so verließ der letzte Grünrock
1951 das Forsthaus. Es wurde Schulungsobjekt
der Transportpolizei und erst 1992 das, was es jetzt ist: Waldschule.
Jährlich kommen um die 4 000 Leute,
vor allem in Schulklassen, hierher und lernen, dass Wald mehr
ist, als eine Ansammlung von Bäumen. Schautafeln erzählen
auch uns Wanderern, was unter Steinen und im Ameisenhaufen passiert.
Jetzt im Winter allerdings faszinieren die Bilder der Stille,
der Hell-Dunkel-Kontraste und göttlichen Reinheit. Unsere
Lunge jubiliert beim Durchatmen dieser würzigen Luft. Durchgefroren
hocken wir uns nach vier oder fünf Schneekilometern ins Auto
und fahren in Cottbuser Richtung zurück bis Tauer. Links
am Wege im
Christinenhof (3) ist immer angerichtet für großen
Appetit.
Aber wer Winter und Wellness intensiver koppeln will, kann hier
auch Spa buchen. Das Haus
macht sich eben noch schicker und bekommt ein erweitertes Foyer
nebst Aufzug. Da wir schon mobil sind, bleibt
auch ein Trip bis zur Wagenburg (4) denkbar. Die hübsche
Ecke ganz im Norden von Spree-Neiße hatten wir schon
im letzten Frühjahr im Radeln& Rasten-Programm. Der originelle
Ausflugsort bietet im Winter knisternde Romantik am
Kamin.
links: Die
B 97 führt über viele Kilometer durch den Tauerschen
Wald. Das Gewirr beschneiter Eichenäste wirkt malerisch
rechts: Malerischer Christinenhof in Tauer: Grad wird ein Fahrstuhl
angebaut und der Eingangsbereich erweitert
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Näher an Cottbus liegt bei der Peitzer Eisenhütte (5)
die Karpfenklause.
Fisch passt vielen Menschen jetzt nach den fetten Wochen in den
Diätplan. An den abgelassenen und dennoch überfrorenen
Teichen lässt sich jetzt gut spazieren gehen. Sollte es draußen
zu stürmisch sein, empfiehlt sich ein Besuch im Fischereimuseum.
Ja, und natürlich kommen wir auf unseren Rat aus dem Vormonat
zurück: Noch dicker dürfte jetzt die Schneedecke auch
im Cottbuser Spreeauenpark sein. Wer eine Feier im
"Bellevue" bucht, hat exclusiv die ganze Pracht vor
Augen!
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