Es klappert die
Mühle am Priorfluss
Auch
Folge 16 bleibt, der Jahreszeit gemäß, stadtnah. Der
Priorgraben ist ein idealer Wegleiter, der auch Überraschendes
bietet. Wir wissen: Klösterliches muss geschehen, denn Prior
ist der Klostervorsteher.
Doch unsere Sonntagstour beginnt mit guter Hausmannskost. Viele
im Süden kennen die Adresse: Bier- und Cafégarten
steht über der Pforte, Speisegaststätte am Haus. Oder
ists nur ein Bungalow, eine Veranda? Werners Lokal (1) überrascht
mit fein abgeschmeckter Küche, ideenreicher Salatkreation,
einzigartiger (!) Roulade. Letztere ist nicht grad Radlerkost,
das andere schon. Aber dieser Tipp eignet sich allemal für
Spaziergänger. Dieser Mittagstisch hier gleich hinterm Autohaus
Schulze...
Es
gibt doch eine funktionierende Mühle am Priorgraben, sie
klappert an einem Grundstück der Welzower Straße.
Die Madlower Mühle (r.) ist weit
über 700 Jahre alt
Von hier leitet uns Entdeckerlust. Der Süden hat sich gewandelt,
hat malerische Wohngebiete, waldnah und sehr gepflegt, hervorgebracht.
Wir halten gen Osten auf Gallinchen zu. Die höchst belebte
Hauptstraße queren wir, um gegenüber gleich das Gutshaus
(2) zu passieren. Von hier führt ein Pfad durch die Koppeln
direkt zum Spreedamm, dem wir bis zum Priorgraben folgen.
Der beginnt an der großen Markgrafenmühle. Hier gibt
es keinen öffentlichen Zugang mehr, dafür zieht uns
quer über die Wiese die Madlower Kirche (3) an, ein alter,
immer noch etwas rätselhafter Wallfahrtsort. Stand nie ein
Dorf bei der Kirche? Gewiss ist, dass dieser mittelalterliche
Bet-Ort (=modley) eine Filiale des Cottbuser Franziskaner-Klosters
- da haben wirs! - war, aber Madela gabs
schon vor dem Kloster. Aus der Zeit danach ist ein Friedhof nachgewiesen.
Klein,
aber oho! Werners Lokal in der Harnischdorfer Straße
Die Aue, in deren Mitte der Backsteinbau trutzig wirkt, hat zu
jeder Jahreszeit ihre Reize. Wir fahren wieder westwärts
und kommen zur Priorstraße, sind nun direkt am Graben. Der
fließt stark und nähert sich der Hauptstraße.
Aber oben von der Straßenbahn aus wird er kaum wahrgenommen;
er kriecht unter der Fahrbahn hindurch. Wer mit dem Auto durch
die belebte Dresdener Straße südwärts fährt,
ärgert sich über die plötzliche Straßenverengung.
Verursacher ist der Priorgraben; die alte Brücke über
ihn hinweg ist leider nicht breiter.
Wenn wir der IBA Fürst Pückler Land glauben, geraten
wir nun an ein herrliches Ausflugs-ziel naher Zukunft - die Priormühle
(4). Aber ach! Ein jämmerliches Stück Ruine lugt durchs
lichte Gehölz. Da scheint noch keine Idee gefunden zu sein.
Das nahe Bauland hingegen ist bereits gut vermarktet. Wars
so gewollt?
Groß ist die Freude über eine wundervolle Weichbildgestaltung
des großen Wohngebietes Madlow/Sachsendorf.
Es läuft hier in parkartiger Stille aus, Spaziergänger
genießen den Ort gepflegter Ruhe. Doch unser Graben ergießt
sich bald erneut unter Verkehrsstrudeln hindurch, quer über
die Europakreuzung, nach der wir wiederum sofort im
Grünen sind, nun am Rande der Sachsendorfer Wiesen. Rechts
klappert doch tatsächlich (5) ein winziges Mühlchen.
Etwas
für Romantiker. Die Priormühle, die der Gegend ihren
Namen gibt, steht etwas westlich der Hauptstraße als Ruine
da. Ihre Sanierung wäre eine riesige Aufgabe. So sind vor-erst
Neubauten in ihre Nähe gestellt worden Fotos: Hnr.
Links fließt weiter hinten viel Geld in neue Plätze
für den Leistungsfußball, danach folgen Gärten,
offene Siedlung und schließlich jenseits im Klein Ströbitzer
Wohnzipfel noch ein romantischer Rest kleinbäuerlicher Hofordnung.
Der Graben muss nun den Steinteich (6) speisen. Der wird zum Herbst
abgelassen; die Reiher lauern auf Futter und der graue Schlamm
trocknet rissig zusammen. Eine Mühle gibt es hier längst
nicht mehr, nicht mal mehr ein Ausflugslokal, wie noch in den
frühen Nachkriegsjahren.
Da wir so weit geradelt sind, bleibt uns zum guten Abendbrot der
Weg durch die Kirschallee zum Kolkwitzer Hotel Haus Irmer (7).
Das Haus ist kinderfreundlich und für gut gestaltete Familienfeiern
bekannt. Bewegungsfreudigen Menschen bietet es zudem eine schöne
Alternative: Tanz am Nachmittag ab 15 Uhr. Am 1. und am 3. Advent
sind wieder solche Termine. Wär das was?
Unser Priorgraben verläuft hinterm Irmer-Grundstück.
Er speist ein Stück weiter die Hirschteichmühle, die
wir auf unserer 12. Tour kennenlernten, als wir auf malerischenen
Umwegen nach Drebkau radelten.
Das
war schon früher so:
Wo die Sirene auf dem Dach sitzt, hockt drinnen die Obrigkeit.
Die ist hier durch die Eingemeindung überflüssig. Gallinchens
klassizistisch angehauchtes Schloss, '
nach dem Krieg voller Flüchtlingsfamilien, ist jetzt Kita
Je nach Gelegenheit in diesen kurzen Tagen kehren wir also gleich
oder später ein oder nehmen den Weg zum Ströbitzer und
Zahsower Landgraben, um am Flugplatzmuseum heimwärts zu kommen.
J. Hnr.
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