Der
Sommer-Klassiker
...bringt spannende Entdeckungen
und neue Ziele
Die
Zeit ist reif, die Zeit ist da für ein paar mehr Fahrrad-Kilometer.
Ungetrübt verlaufen die, ist sich Axel Schulrath sicher,
wenn ab und an der Experte konsultiert wird. Denn das Gesamtkunstwerk
Fahrrad hat Präzisionsteile mit Verschleiß -
angefangen bei der Kette, den Lagern, der Schaltmechanik. Und:
Sind Sie sicher, dass Sie wirklich optimal auf Ihrem Rad sitzen?
Noch mehr Spaß machts Radeln mit Perfektion. Das Fahrradhaus
Schenker von Axel Schulrath wird nächstes Jahr 100 und hat
eine kluge Philosophie: Wir sind der Hausarzt
unter den Fahrradläden, nicht etwa die Internetapotheke
für schnellen Umsatz. Also: In der Cottbuser Beuchstraße
25 wird beraten. Und wir können starten.
Zwei Richtungen sind möglich: Cottbus-Spremberg oder umgekehrt,
jeweils gut 30 Kilometer, auch komplett schaffbar. Wir empfehlen
eine Tour mit dem ODEG, ein eleganter Triebwagen, verkehrt ab
Cottbus 3 Minuten nach jeder vollen Stunde, ab Spremberg immer
X:38 Uhr. Höchst bequem, selbst zur Rückfahrt von Carmina
Burana Sonntag Abend. Oder heut vom Erlebnisbad Spremberg...
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Tägliche Passanten nehmen das Ungeheuerliche nicht wahr:
Wer an der Busstation Hochschule Lausitz aussteigt (5 Linien!),
steht vor Ruinen der russischen Kaserne. 20 Jahre nach deren Abzug!
Nur ein Drittel wurde Campus, ein Drittel Behördenzentrum,
der Rest verrottet
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Halt! Wir steigen nicht auf dem altvertrauten Spreewadweg ein,
sondern erschnuppern an autoarmen Wochenenden gern Cottbuser Kietze.
Aus der Bahnhofsgegend gelangen wir flott am Thiem Klinikum vorbei
nach Alt-Sachsendorf (1). Ein Themenort dieses Jahres. Alles spricht
von F II. Hier haben wir ein Produkt seiner Politik. Nein, nicht
die Ruinen vom alten Gesellschaftshaus Ecke Poznaner. Aber die
schöne Siedlung, nach Süden, sehr wohnlich durchbaut
mit Würfeln. Hier - und fast nur hier - ist Sachsendorf als
soziale Stadt gelungen. Eigentlich hätte der Ort Köhlerdorf
heißen sollen, denn der Cottbuser Bürgermeister Köhler
hatte erwirkt, dass der Alte Fritz 1779 Fördergelder
gab für 32 Zweifamilienhäuser auf Magistrats-äckern.
64 Ausländer-Familien, also Sachsen, sollten
angesiedelt werden, erhielten Baugeld und sogar pro Familie 10
Thaler für eine Kuh. 1785 wurde das neue Dorf an der
Prior Sachsendorf genannt.
Wir fahren die Lauchhammerstraße links und dann rechts hinauf
zum Grünen Haus (2), sehen, wie das alles gewuchert ist.
Hinter alten Eichen verbirgt sich die Fachhochschule (3) - noch
immer in Nachbarschaft von Ruinen alter Wehrmachts-, später
Russenkasernen.
Hinauf zur Brücke. Der Blick: Was doch alles entstanden ist
in 20 Jahren! Es lohnt, einmal nicht nur flüchtig vom Autosteuer,
sondern gelassen das Gebiet Seegraben (4) zu überblicken.
Gewerbefleiß spricht seine Sprache.
Wir sind noch auf der Sachsendorfer Straße, die unten die
Chaussee kreuzt und erst knappe 200 Meter später Groß
Gaglows schöne Dorfstraße erreicht. Ihr folgen wir
Richtung Kirche. Halbrechts schlängelt der Pfad zur Gartenstraße
und wir kommen zur Großdöbberner Straße, wollen
aber zur Harnischdorfer. Da lohnt sich der kleine Umweg übers
kornblumenblaue Feld ins Wäldchen (5); gleich der erste links
abbiegende Weg schlängelt schattig-kühl zur Harnischdorfer,
auf die wir weiter südwärts wollen. Aber zur Mittagszeit
lockt zuvor ortseinwärts ein Gasthaus mit Würze, ein
Würzhaus(6)...
Dass Harnischdorf den Schwiegervater eines Groß Oßniger
Gutsbesitzers ehrt, erfahren wir, wenn wir auf besagter Straße
weiter und dann links nach Groß Oßnig fahren. Gutsahnung
liegt hier nur noch im Rauschen uralter Baumkronen. Sie flüstern
auch: Der Herr von Pannwitz, geboren in Schlichow, der hier starb,
hatte zwei Söhne: der eine erbte und verkaufte den Ort, der
andere ging leer aus, wurde aber unter dem Künstlernamen
Wilhelmi 1822 bis 1852 gefeierter Charakterschauspieler im Wiener
Hofburgtheater. Darüber nachsinnend, radeln wir den herrlichen
Hochwaldweg westlich vom Stausee, bleiben auch in Bühlow(7)
hier und wechseln erst an der Wilhelmsthaler Brücke (8) zum
jenseitigen Ufer der braunbrühigen Spree. Der Weg führt
in großem Bogen bis zur Georgenstraße. Dort ists
nicht weit zur Freilichtbühne oder hinauf zum Bismarckturm.
Der, das sei versichert, ist sein eigenes Kapitel wert. Der Bahnhof
(9) liegt hier ganz in der Nähe.
Neuer Name
- bekannte Qualität. Ob zum Spargel-Endspurt oder was anderes
Leichtes für die Tour, ob drinnen oder draußen: Werners
Würzhaus ist ein guter Etappenplatz
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Radeln
& Rasten -
die
schönsten Routen
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55
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Die Groß Gaglower Dorfstraße ist so schön saniert,
wie die Ströbitzer sich die ihre wünschten, aber nicht
bekommen. Hinten die Villa, in der Sigmund Freuds Urenkelin Esther
Freud ihren Roman Sommer in Gaglow ansiedelte. Sie
ist grad für Kinder erweitert worden
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Neu
eröffnet, sehenswert: der Bismarckturm
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