PolitPiano
Nr.78
Moderation dieser Folge: G. GRUBE
Textgestaltung: Torsten RICHTER
Gleich mit
einem Skandal begann das 78. PolitPiano: der PDS-Landtagsabgeordnete
Dr. Andreas Truntschke berichtete von der Wahl des brandenburgischen
Landesmedienrates am Donnerstag, bei dem der SPD-Kandidat und
einstige ORB-Intendant Hansjürgen Rosenbauer skandalös
durchfiel. Er wurde erst in der zweiten Runde gewählt, da
es sich 18 Abgeordnete in der Wahlpause anders überlegten.
Als skandalös dürfte auch die derzeitige Haushaltslage
in Bund, Land und Kommunen gelten, mutmaßt die Graue
Eminenz der Cottbuser PDS, Gundula Schmidt. Sie habe ihren
privaten Haushalt stets gut beherrscht, aber sich mit dem städtischen
Pendant schwer getan. Doch sind für die Bürger
die Zahlen eigentlich unwichtig, viel wichtiger sei
es, den Menschen mitzuteilen, was für sie herauskommt.
In Cottbus bemängelt die Stadtverordnete, daß kaum
jemand ein offenes Ohr für den Sport hat, jedoch
sollten die Vereine, die sich in der Jugendarbeit engagieren,
Priorität haben. Auch im Landesparlament herrscht, laut Abgeordneten
Dr. Truntschke, ein Allfrontenkrieg um die knappen
Finanzen. Argumente sind das Nebensächlichste in der
Politik, erläutert Dr. Trunschke. So brachte beispielsweise
vor kurzem die PDS eine gute Idee zur Bildungspolitik ein; der
Antrag wurde von der Koalition abgelehnt. Stattdessen übernahmen
SPD und CDU den Wortlaut, brachten ihren Antrag ein,
welcher dann angenommen wurde. Doch wie steht es um die Cottbuser
Region im Potsdamer Landtag? Die PDS war die erste Partei,
welche das Modell einer gemeinsamen Region Cottbus/Spree-Neiße
nach dem Hannoveraner Vorbild für gut befand, erzählt
der Mathematiker und Physiker Dr. Andreas Truntschke stolz. Jedoch
richten die Zwangseingemeindungen des Landes großen
Schaden an, berichtet die PDS-Stadtverordnete Gundula Schmidt.
Und weiter: es muß endlich menschlich entschieden
werden. Eine weitere bittere Pille für die Cottbuser
PDS sind die geplanten Anteilsverkäufe seitens der städtischen
Verwaltung. Obwohl dabei 80 Millionen Euro herauskommen
sollen, werden diese in keinster Weise der Stadt zu gute kommen,
sondern im riesigen Haushaltsloch verschwinden, erregt sich
Gundula Schmidt. Besonders gefährdet von den Einsparungen
sind kulturelle Einrichtungen aller Art. Jedoch ist eine Änderung
der Eigentumsform von kulturellen Objekten nicht unbedingt
negativ, meint der Landtags- abgeordnete Dr. Trunschke.
Vielmehr sei Kreativität gefragt. So könnte sich Dr.
An-dreas Truntschke für das Cottbuser Staatstheater durchaus
spannende Jugendstilführungen vorstellen.
|

Die rote Cottbuser Zukunft liegt auch in den Händen
dieser beiden `Titelträger´: der Grauen Eminenz
Gundula Schmidt, stellvertretende PDS-Fraktionsvorsitzende) und
des Dr. Andreas Truntschke, PDS-Landtagsabgeordneter
Foto: Hnr.

Gestern wurde feierlich die neue Cottbuser PDS-Geschäftsstelle
in der Straße der Jugend eingeweiht. Mit dabei die PDS-Ikonen
Gundula Schmidt und Dr. Andreas Truntschke Foto: Ri.

War wieder voll in Aktion im PresseCafe DoppelDeck mit seinem
Holzblasinstrument, dem 10 jährigen Saxophon: Tobi Siebert,
Student an der Fachhochschule Lausitz
Foto: Hnr.
|