Region
(ha). Erstmals seit fünf Jahren ist die Zahl der Unternehmen,
die ihre Geschäftslage als gut oder zufriedenstellend bezeichnen,
leicht gesunken. Das ergab die Herbstkonjunkturumfrage der Handwerkskammer
Cottbus. Die leichte Eintrübung hatte sich im ersten
Halbjahr dieses Jahres nach dem langen Winter und durch zögernde
Auftragsvergaben angedeutet, blickt Unternehmensberaterin
Manja Bonin von der Handwerkskammer Cottbus zurück. Allerdings
sprechen ihre Grafiken und Zahlen eine deutliche Sprache, wenn
es um das Bauhaupt- und Ausbaugewerk geht. Dort wird derzeit hart
gearbeitet, die Auftragslage ist sehr gut. Das ist auch wichtig,
um den bevorstehenden Winter gut zu meistern. Ganz anders dagegen
sieht es bei Zulieferern und Dienstleistern für die Industrie
aus. Dort sei die Betriebsauslastung deutlich niedriger, so Manja
Bonin.
Im Gesamtbild ist die Stimmung im Handwerk aber nach wie vor gut.
Und die Umfrage verdeutlicht: Die Handwerker investieren
stark, fast jedes dritte Unternehmen, das auf die Umfrage antwortete,
gab sogar eine Steigerung bei Investitionen an. Sie machen sich
fit für den Wettbewerb.
Deutlich ist auch das Bild in der Umsatzentwicklung. Die Zahl
der Firmen, die steigende Umsätze haben, ist geschrumpft,
das Gros meldet gleichbleibende Umsätze. Ein Problem
sind Fachkräfte und Lehrlinge. Ohne sie können keine
größeren oder mehr Aufträge angenommen werden.
Und damit sind keine Umsatzsteigerungen möglich, erklärt
HWK-Hauptgeschäftsführer Knut Deutscher. Nach wie vor
sind besonders das Kfz- und Gesundheitshandwerk von sinkenden
Umsätzen betroffen. Trotzdem halten die Unternehmen
an ihren Fachleuten fest. Wenn es Personalabbau gab, erfolgte
dieser hauptsächlich durch das Ausscheiden aus Altersgründen,
analysiert Manja Bonin. Auch an der Ausbildung wird festgehalten.
Die Geduld der Unternehmer mit den Lehrlingen ist heute
deutlich größer als in der Vergangenheit. Ausbildungsstellen
werden jetzt schon für 2014 bereitgestellt, erklärt
Knut Deutscher.
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Hochdruck
herrscht diesen Herbst im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe. Die Auftragslage
ist gut, dank Aufträgen wie hier am ehemaligen E-Werk in
Cottbus. Das kann in der Nacht der kreativen Köpfe
am heutigen Sonnabend näher begutachtet werden und zeigt
seine ganze Pracht der Baukultur vor 110 Jahren. Das Bauhaupt-
und Ausbaugewerbe ist im Vergleich zu anderen Gewerken am besten
ausgelastet, ermittelte die Handwerkskammer Cottbus. Allerdings
beginnt auch hier das Ringen um gute Fachkräfte und
Azubis Foto: J. Ha.
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