Gubin
(ha). Überglücklich präsentierten Vertreter der
20-köpfigen Jury am Montag den Sieger des Architekturwettbewerbes
für den Wiederaufbau der ehemaligen Stadt- und Hauptkirche.
Als genialen Streich bezeichnete Jurymitglied Florian Mausbach,
einstiger Präsident des Bundesamtes für Bauwesen und
Raumordnung, den Entwurf des Siegerbüros Heinle, Wischer
& Partner aus Wroclaw. Leider waren die Architekten nicht
bei der Verkündung dabei. In der Begründung wurde hervorgehoben,
dass in die bestehende Substanz der Kirchruine nicht eingegriffen
wird. Auch die Multifunktionalität und Größe der
entstehenden Nutzfläche im Kirchenschiff wurde gelobt. Die
Leichtigkeit des neuen Materials belastet zudem das Mauerwerk
nur gering und erfüllt gleichzeitig die strengen Denkmalschutz-Vorgaben.
Außerdem können die Einbauten jederzeit wieder entfernt
werden, ohne dass die alten Mauern beschädigt werden. All
dies führte zu einem einstimmigen Votum aller 20 Jury-Mitglieder,
die sich mit sieben Entwürfen auseinandersetzen durften.
Das künftige Zentrum für Kommunikation und
Kultur wird ein leuchtendes Symbol, die Trennung Europas
zu überwinden und wird weit über die Stadtgrenzen hinaus
leuchten, prophezeiht Florian Mausbach. Freude auch bei
Prof. Rolf Kuhn. Für ihn ist auch nach dem Ende der IBA eines
von drei Leuchttürmen in greifbare Nähe gerückt;
fehlen nur noch die Gubener Wolle und die Wilke-Villa von Mies
van der Rohe.
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Nicht Glas, nicht Kunststoff, sondern ein ganz neuer Werkstoff
aus der Nanotechnologie soll eine transparente, lichterfüllte
Hülle der Kirchruine bilden. So bleibt stets erkennbar, dass
es eine Ruine ist und keine Kirche. Von diesem genialen Entwurf
des deutsch-polnischen Architekturbüros Heinle, Wischer &
Partner aus Wroclaw (Breslau), der für zehn Millionen Euro
machbar sein soll, sind auch die polnischen Denkmalschützer
begeistert. Noch bei der Verkündung des Siegers gab Dr. Barbara
Bielinis-Kopec´, Chefin der Lubusker Denkmalschutzbehörde,
faktisch grünes Licht und nahm eine der größten
Hürden für das Projekt, das in zehn bis 15 Jahren Wirklichkeit
werden soll Fotos:
Jens Haberland
(links) Zwei von 20 Jury-Mitgliedern: IBA-Chef Prof. Rolf
Kuhn (l.) und als kompetenter Stellvertreter für Bürgermeister
Fred Mahro Günter Quiel vom Gubener Kirchbauverein
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