Region (MB). Wer mit dem Pflanzen von Apfelbäumen
liebäugelt, sollte sich vorher entscheiden, welcher Sorte
er den Vorrang gibt. Die Herbstäpfel waren einst die
Hauptertragssorten und bis zum Jahreswechsel lagerfähig,
erklärt
Diplom-Ingenieur für Gartenbau Patrick Nickel aus Neuzelle.
Die Herbstsorten schließen sich nahtlos an die Sommeräpfel
an. Wir haben über 50 Sorten, auch die zeitigen Sommeräpfel,
die zu den begehrten ersten Äpfeln des Jahres gehören.
In der Struktur eher lockerzellig sind sie manchmal druckempfindlich,
rasch reifend und somit nicht lange lagerfähig. Aber
eben lecker.
Die Genussreife der Herbstäpfel liegt im September und Oktober.
Eine der ältesten Sorten ist der Gravensteiner,
bereits seit 1669 in Dänemark und Schleswig bekannte. Eine
starkwachsende Sorte mit typischem Geruch und edlem Aroma. Die
Sorte neigt zu Alternanz (unregelmäßige Erträge)
und Vorerntefruchtfall; Mehltau.
Ein guter Pollenspender und somit Befruchter für andere Sorten
mit lockerem, cremefarbenem Fleisch mit gutem Aroma, ist der James
Grieve. Leider aber recht anfällig gegen verschiedene
Krankheiten.
Zu nennen ist weiter der Topaz, eine sehr unempfindliche
Sorte, vor allem gegen Schorf. Er stammt aus Tschechien und überzeugt
mit einem festen, knackigen und feinzelligen Fleisch sowie mit
saftigem, aromatisch und ausgewogenem Zucker-Säure-Verhältnis.
Die Winteräpfel schließen den Reigen der Saison. Winteräpfel
sind in der Regel erst nach einer gewissen Zeit der Lagerung und
Nachreife genussreif, dann aber zum Teil sehr lange lagerfähig.
Besonders interessant sind der Prinzenapfel,
auch Hasenkopf genannt, mit seinem typischen Aroma,
der Freiherr von Berlepsch, eine Renettensorte mit
vorzüglichem Geschmack und Aroma und der Rote Eiserapfel,
eine sehr alte Sorte, vermutlich aus dem 16. Jahrhundert. Auch
als Paradiesapfel bekannt, macht Patrick Nickel Appetit
und Pflanzlust.
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Großartige Apfelvielfalt konnten Besucher beim diesjährigen
Appelfest sehen und verkosten. Oft steckte unter einer unansehnlichen
Schale ein köstliches Fleisch F.:
Ha.
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