Cottbus (h). Sie konnte die Weißen
Götter nicht für ihre Religion gewinnen. Die wirtschaftlich
außerordentlich erfolgreiche Geschäftsführerin
des Carl-Thiem-Klinikums, Heidrun Grünewald, wurde vergangenen
Freitag in den Urlaub geschickt. Ein Angebot zur Veränderung
der Geschäftsführerstruktur hatte sie abgelehnt. Sie
wollte keinesfalls gleichgestellt sein mit weiteren Geschäftsführern.
Auch nicht mit einem hauptamtlichen Ärztlichen Direktor des
größten Krankenhauses im Land Brandenburg, das sie
für den Eigentümer Stadt Cottbus mit Millionen-Gewinnen
geführt hat. Heidrun Grünewald leitete die Geschi-cke
des stark expandierenden Hauses seit zehn Jahren.
Grund für den Strukturwechsel war Kritik der Ärzteschaft
an ihrem Führungsstil. Traditionsgemäß übt
der Ärztliche Direktor, derzeit Dr. Thomas Erler, Chefarzt
der Kinderklinik, die Führungsrolle nur im Nebenamt
aus. Üblichen klinikärztlichen Hierarchien wird wenig
Beachtung geschenkt. Aktuell wird verhandelt, dem Haus drei Geschäftsführer
mit verteilten Zuständigkeiten vorzustellen.
Den medizinischen Betrieb stört die Führungskrise nicht.
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Heidrun
Grünewald
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