Senftenberg
(Hnr./S.T.) Weiche Landung, würden Piloten sagen: Senftenbergs
Fachhochschule ist per 1. Juli 2013 in der universitären
Welt angekommen. Wenn auch mit dem richterlichen Gebote der Möglichkeit
zur Rückabwicklung bis Ende 2014, ist die neue Brandenburgische
Technische Universität Cottbus-Senftenberg in die Gründungsphase
getreten. Die Gründungsgeschicke führt jetzt im Auftrage
der Wissenschaftsministerin der 67-jährige Jurist Birger
Hendriks. Er strebt an, die erforderlichen Gremien bis Ende Oktober
zu bilden, so dass noch in diesem Jahr ein Gründungsrektor
gewählt werden könnte.
Während die Kollegen und Studis in Cottbus jenen 1. Juli,
einen Montag, mit einem melodramatischen Trauermarsch verbrachten
und ihre BTU symbolisch zu Grabe trugen, kam aus dem
Senftenberger Lehr- und Forschungsbetrieb schon die erste Top-Meldung:
Stefan Rödiger ist der erste Promovend der BTU Cottbus-Senftenberg.
Exakt an diesem 1. Juli 2013 verteidigte Dipl.-Ing. (FH) Stefan
Rödiger seine kumulative Dissertation mit dem bestmöglichen
Prädikat an der Charité Berlin. Die Promotionsschrift,
der Vortrag und die Diskussion (Disputation) wurden in der Gesamtbewertung
durch die Gutachter der Charité mit dem Prädikat summa
cum laude beurteilt.
In seiner Doktorarbeit zum Thema Entwicklung eines Mikropartikelhydrolyse-Sondenassays
für die Gen-Expressions- analyse befasste sich Stefan
Rödiger mit der Etablierung eines neuen Nachweissystems für
die medizinische Routinediagnostik. An der Charité wurde
er von Professor Ingolf Schimke betreut.
Die Ergebnisse der Arbeit von Stefan Rödiger bilden die Grundlage
für das aktuelle Forschungsprojekt Bildbasierte Nachweisverfahren
für die medizinische Diagnostik an der Fakultät
für Naturwissenschaften mit einem Umfang von 3,3 Millionen
Euro, das für die Dauer von fünf Jahren angelegt ist.
In dem am 1. April 2013 gestarteten Projekt unter Verantwortung
von Prof. Peter Schierack, Stiftungsprofessor für Multiparameterdiagnostik,
leitet der 34-jährige Stefan Rödiger eines der beiden
Teilprojekte Bildbasierte Assays, in welchem er mit
einem fünfköpfigen Forscherteam zusammenarbeitet. Gefördert
wird das Projekt im Rahmen des Programms InnoProfile-Transfer
als Bestandteil der BMBF-Innovationsinitiative Neue Länder.
Stefan Rödiger studierte an der Fachhochschule Jena Pharmabiotechnologie.
In den vergangenen vier Jahren arbeitete er an seinem Promotionsthema
an der Fakultät für Naturwissenschaften der Hochschule
Lausitz (FH) in Senftenberg in der Arbeitsgruppe InnoProfile
der Professoren Christian Schröder und Peter Schierack aus
dem Studiengang Biotechnologie.
Am Erfolg des fünfjährigen Forschungsprojekts zweifelt
niemand. Wie es hingegen nach dieser Zeit um die märkische
Wissenschaftslandschaft und die BTU-Struktur stehen könnte,
wagt niemand vorauszusagen. Derzeit gerät der Gründungsprozess
parallel zum bis Oktober laufenden Volksbegehren auch noch in
den Bundestagswahlkampf. Während CDU-Kandidaten diese Fusion
kritisieren, finden andere Lager den Weg durchaus gangbar.
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Seit
Anfang Juli ist Senftenberg Universitätsstadt, und im Zuge
der Neuordnung der Struktur der BTU Cottbus-Senftenberg waren
in den letzten Wochen ministerielle Besuche an der Tagesordnung.
Im neuen Laborgebäude Physiotherapie und Medizintechnik erläutert
hier Prof. Dr. Sven Michel (l.) einer Expertengruppe um Wissenschaftsstaatssekretär
Martin Gorholt (2.v.r.) die exzellenten Bedingungen für Lehre
und Forschung. Die Vorbereitungen für die neuen gesundheitsbezogenen
Bachelorstudiengänge Pflegewissenschaft und Therapiewissenschaften
ab Wintersemester 2013/14 haben einen guten Stand, so die Einschätzung
der Verantwortlichen der Fakultät
Im Moment führt der Jurist Birger Hendriks als Gründungsbeauftragter
die BTU Cottbus-Senftenberg Foto: Mathias
Klinkmüller
Stefan Rödiger (links) hat alle Chancen auf einen
festen Platz in Senftenbergs Hochschulgeschichte: Genau am Gründungstag
der neuen Uni, dem 1. Juli 2013, verteidigte er seine vielbeachtete
Promotion in der Charité. Unser Bild zeigt ihn mit seinem
Betreuer Prof. Dr. Peter Schierack, Stiftungsprofessor für
Multiparameterdiagnostik, an dem während der Promotion entwickelten
Messgerät VideoScan Fotos: Witzmann
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