Cottbus-Ströbitz
(ha/HN). Die Neugestaltung des Wilhelm-Nevoigt-Platzes ist nicht
zu übersehen, aber es ist im Moment nur schwer vorstellbar,
dass diese Baulöcher-Landschaft bis zum Erntefest in einen
Festplatz verwandelt werden kann. Stadtverwaltung und Strabag
gaben ihre Zusicherung, was eine zusätzliche Einsatzbereitschaft
verlangt, für die sich der Vereinsvorsitzende Detlef Buchholz
bedankt. Auch die Errichtung der Energiesäule ist für
die Organisation der Festlichkeiten auf dem Platz eine große
Erleichterung.
Mit der Neugestaltung des Wilhelm-Nevoigt-Platzes wird die Geschichte
vom Hahnrupfen am alten Dorfanger für immer geschlossen.
Über Jahrzehnte hat es hier stattgefunden an der Westseite
des Platzes. Seit 1993, als mit der Gründung des Bürgervereins
die alten Traditionen wieder neu gepflegt wurden, entlang der
Ströbitzer Hauptstraße/Sommerweg. Später auch
auf Acker- und Wiesenflächen. Im vergangenen Jubiläumsjahr
560 Jahre Ströbitz wollte die Jugend das Hahnrupfen noch
einmal am Nevoigtplatz veranstalten. Doch der Straßenbau
machte es unmöglich. Damit sind diese Zeiten endgültig
vorbei. Doch auch am neuen Festort auf Schultkas Acker in der
Blumenstraße werden die Ströbitzer ausgelassen wie
in all den vergangenen Jahren das Erntefest feiern. Und ganz ist
der Nevoigt-Platz nicht aus seiner Nutzung entlassen das
Festzelt wird hier aufgebaut.
Sechs Burschen
Jugendchef Marcel Gramkow kündigt sechs mutige Reiter an,
die in den Sattel steigen und um die begehrten Trophäen
Kopf und Flügel vom Federviehkämpfen werden: Martin
Zimmermann, Sebastian Köhler, Max Behla, Stefan Riemer, André
Riebel und Christian Bobowk. Die Pferde kommen vom Reiterhof Pintos
Point e.V. in Hänchen, wo auch trainiert wird.
Schon drei Tage vor dem Erntefest wird ab Mittwoch mit dem Flechten
der Girlanden begonnen. Um 16 Uhr trifft sich die Jugend auf dem
Hof bei Addi Bennewitz Hirthe in der Ströbitzer Hauptstraße.
Grünes wird geholt, Kränze für die
Erntekönigspaare und die Girlande für die Reiterpforte
gewunden. Für diese traditionelle Vorbereitung werden wieder
fleißige Helfer gesucht, so der Jugendchef.
Erntefest-Programm Ströbitz
Freitag
19:30 Uhr Lampionumzug mit den Fidelen Gaglowern
20 Uhr Tanzabend für Jung und Alt, Festzelt,
Eintritt frei
Sonnabend
13 Uhr Treff von Ross und Reiter
13:30 Uhr Ausmarsch mit kleinem Umzug zum Reitplatz
14 Uhr Hahnrupfen auf Schultkas Acker, Blumenstraße
danach Reigentanz der Erntekönige
19 Uhr Einmarsch der Königspaare, Erntetanz mit den Original
Lausitzer Blasmusikanten, Hahnversteigerung (Festzelt) Eintritt
5 Euro
Sonntag
10 Uhr Frühschoppen mit den Original Lausitzer Blasmusikanten,
Kinderprogramm der W.-Nevoigt-Schule, Ströbitzer Chor, Wendische
Trachtentanzgruppe Ströbitz, Präsentation der FFw Ströbitz,
Hüpfburg, Schminken, Basteln, Malen auf der Spielmeile von
M-Eck und am Basteltisch von der AWO-Ströbitz
Störenfriede
kamen ins Spritzenhaus
Ströbitz (HN). Die Vorfahren der heutigen Erntefest-Organisatoren
sorgten mit harter Hand und unkonventionellen Methoden für
Ordnung auf dem Festplatz. Das kleine Spritzenhaus, 1865 für
die Handdruckspritze aus rotem Backstein errichtet, wurde zum
Erntefest kurzerhand geräumt und als Ausnüchterungszelle
für Trunkenbolde und Störenfriede genutzt so
hielten es die Ströbitzer in ihrer Chronik fest. Auch zur
Fastnacht und Kirmes kam diese Methode zum Einsatz.
Zu diesem Zeitpunkt hieß der Dorfanger noch Lindenplatz,
erst 1930 wurde er zu Ehren des engagierten Dorfschullehrers in
Wilhelm-Nevoigt-Platz umbenannt.
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Hoch hängt der Hahn, dessen Flügel und Hals bereits
(pfannengerecht) angeschnitten sind. Ohne aufrechten Stand im
Galopp haben die Reiter keine Chance, an die Trophäe zu gelangen
und damit auch nicht, eine der hübschen Trachtenmädels
zu erhaschen, die sich und ihre herrlichen Trachten am Rande der
Reiterbahn bei Tanzrunden in Szene setzen. Sie gehören zu
den beliebtesten Fotomotiven
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