Senftenberg
(h). Es kommt als ganz große Inszenierung daher, dieses
Spielzeitheft 2013/14 - als Abschiedsinszenierung für den
scheidenden Intendanten. Denn es stecken neben außerordentlich
viel Information, Witz, Charme und Bereitschaft zu Vertrautheit
auch jede Menge Bilanz-Aspekte darin. Hochgeschätztes
Publikum, ich gestatte mir, Ihnen und uns zu gratulieren zum Jubiläum
der 10. Spielzeit unter meiner Intendanz... beginnt das
prächtige Buch ganz angemessen unbescheiden. Latchinian setzt
dazu einen säuerlich leidenden und doch auch etwas wehmütigen
Blick auf. Den kahlen Kopf bedeckt schon der Hut, der Mantelkragen
ist hochgeschlagen, und niemand weiß genau, ob er das Theaterfähnchen
zu den vielen anderen auf der Reiselandkarte der Neuen Bühne
stecken will oder vielleicht doch schon nach Rostock, wo sein
nächster Lebensabschnitt in der nächsten Spielzeit beginnt.
Soviel wird klar, wenn der Leser davon ausgeht, dass diese Spielzeitheft-Inszenierung
in der Regie des Intendanten stand: Er will und kann mit diesen
kraftvollen Bildern sagen: Das hier - das war nicht ich allein.
Gut damit. Wie versprochen, erwartet die Freunde der Neuen Bühne
eine spannende Spielzeit, an deren Anfang (Premiere am 14. September)
mit nur elf Vorstellungen das nun doch 10. GlückAufFest
steht. Enthalten sind Uraufführungen von Brecht-Preisträger
Ingo Schulze (Unsere schönen neuen Kleider),
Christoph Hein (Weiskerns Nachlass, Senftenberger
Fassung) und Volker Braun (Die hellen Haufen, Senftenberg-Fassung).
Auch Gundermann und Goethe bringt das Jahr. Und vieles mehr.
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Eine
Seite aus dem neuen Jahresprogramm. Ein Theater stellt sich ganz
und gar vor. Niemand und nichts wird vergessen. Wie im richtigen
Theater. Wie auch sollten der Starschauspieler. Regisseur und
Musiker zum Applaus kommen, wenn die Requisite nicht mitspielte.
Oder die Maske, die Lichttechnik, der Ton, die Verwaltung, der
Besucherservice...
Ziehen
den Hut: Landrat Siegurd Heinze (l.) und Senftenbergs Bürgermeister
Andreas Fraedrich
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