Region.
Ob an den Glinziger Teichen bei Kolkwitz, ob an der Kutzeburger
Mühle, ob an der Chaussee nach Döbern oder an der Frankfurter
Straße in Turnow, ob das Kartoffelangebot in Gulben oder
das vielfältige auf dem Cottbuser Wochenmarkt - die Kunden
treten zunehmend gern mal auf die Bremse oder fahren weite Wege
zu solchen Verkaufsplätzen, um Produkte aus der Region auf
den heimischen Tisch zu holen.
Der Preis steht dabei nicht so sehr im Vordergrund. Mitunter sind
Gemüsearten auf dem Markt sogar preiswerter als in der Halle
- auf jeden Fall aber sind sie frischer, und im Gespräch
mit dem Erzeuger bekommen sie gewissermaßen Charakter.
Der Kunde weiß jetzt, in welchem Teich der Karpfen schwamm
und welches Futter gut für ihn war, er sieht fast die Hühner,
die genau diese Eier legten, und nicht selten kann der Hofladenkäufer
die Herde sehen, aus der die Milch oder die Roulade stammt.
Es sind das Vertrauen in den ökologischen Anbau und die nachvollziehbaren
kurzen Wege ohne lange Zwischenlagerung, die dem Produkt
von hier die Konjunktur bescheren.
Für Marktbesucher kommt noch ein sozialer Aspekt hinzu. Der
Einkauf verliert hier die Supermarkt-Anonymität. Gespräche
zwischen den Kunden und mit den meist schlagfertigen, vor allem
aber sachkundigen Erzeugern nähren unsere Seele und bringen
mitunter auch Neues für den Kochtopf.
In allen Städten, auch in kleinen und in Dörfern, gibt
es heute Märkte. Der Cottbuser hat (ursprünglich auf
dem Altmarkt, seit über 50 Jahren an der Oberkirche) über
100-jährige Tradition. Dabei ist er nur einer von sieben
Wochenmärkten an verschiedenen Orten der Stadt. H.
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Blumen, Salat, Gurken, Tomaten, Kräuter, Eier - die Produkte
aus der Region gibt es nirgends so frisch, wie auf dem Cottbuser
Wochenmarkt, der auch heute an der Oberkirche ab 6 Uhr geöffnet
hat. Annemarie Quetk (l.) aus Burg steht hier seit Jahren als
Kleinerzeugerin, und ein erheblicher Teil ihrer Ware ist immer
schon vorbestellt
Foto: J. Heinrich
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