Region.
Stellen Sie sich vor, Sie müssen sich mit polnischer
Jugend verständigen und dürfen dabei nicht sprechen.
Genau das war unsere heikle Aufgabe.
Wir, sechs Cottbuser Jugendliche des Sommerlagers in Hirschluch,
hatten mit den acht Teilnehmern aus der Partnerstadt Zielona Gora
eine besondere Mission zu erfüllen: In einem Integrationsspiel
sollten wir eine Brücke zwischen der deutschen und der polnischen
Nation schlagen. Und Brücke ist hier wörtlich zu nehmen.
Mittels Toilettenpapier, Küchenrollen, Klebeband und Briefblöcken
war es unsere Aufgabe, innerhalb einer Stunde ein Bauwerk entstehen
zu lassen, über das ein Ball rollen sollte. Knifflig war,
dass die beiden Nationen in drei gemischten Gruppen getrennt voneinander
zu arbeiten hatten. Dabei sollte jede Gruppe einen Teil der Brücke
bauen. Zeichnen und Pantomime. Das allein musste uns zur Verständigung
reichen. Sprechen verboten! Die Vorsitzenden der Gruppen durften
sich zweimal kurz treffen, um die Baupläne zu klären.
Nach einer Stunde stand die Brücke. Der Ball rollte. Und
die Verbindung zwischen den Nationen war hergestellt. Mission
erfüllt, wir durften wieder sprechen.
Weiter im Programm: In einem Sprachkurs haben wir polnische und
deutsche Redewendungen spielend gelernt. Während Kanu- und
Fahrradtouren, Sportspielen, Feuerspucken und einem Kletterworkshop
haben wir nebenbei Wörter und Redewendungen der anderen Sprache
gelernt. So etwas merkt man sich schließlich am besten.
Organisiert wurde das Projekt für 13 bis 18-Jährige
vom Deutsch-Polnischen Verein e.V. Cottbus. Der Partner war der
Verband der Ökologischen Schulen in Zielona Gora.
Paulina Malys
Nieders.Gymnasium
|
Der Turmbau zu Babel scheiterte am Sprachegewirr - hier führt
der Bau einer Brücke zur Verständigung ohne Dolmetscher
und Vokabelgepaucke
Foto: Deutsch-polnischer Verein
|