Cottbus
(mk). Im Cottbuser Ortsteil Sielow hat die Cottbuser Schützengilde
ihr Domizil. Der Traditionsverein besteht seit dem Jahr 1471 und
hat 270 Mitglieder. Doch die Tradition ist wegen der Amokläufe
in Erfurt oder Winnenden in Gefahr. Schulen verweigern die Zusammenarbeit.
Nachwuchs wird immer rarer. Deshalb sucht der Verein den Kontakt
zur Politik, um mit Vorurteilen aufzuräumen. Dem Ruf des
Vereins gefolgt ist jetzt der parteilose Bundestagsabgeordnete
Wolfgang Neskovic.
Der Sportwart Torsten Kaps erklärte, dass nach den Amokläufen
die Eltern in der Schulkonferenz sich gegen eine weitere Zusammenarbeit
mit der Schützengilde ausgesprochen hätten, so dass
eine Kooperation mit Schulen nicht mehr möglich ist. Dem
Verein ist so diese Nachwuchswerbung genommen worden. Dabei, so
Torsten Kaps, sei noch nie in der Vereinsgeschichte ein Unfall
mit Waffen passiert. Dieser Sport gehöre somit zu den sichersten
in der ganzen Stadt. Wolfgang Neskovic fragte, wa-rum es nicht
möglich sei, alle Waffen zentral zu lagern. Von den 250 Mitgliedern,
so Torsten Kaps, hätten nur 130 eine eigene Waffe. Trotzdem
sei der Aufwand, eine solche Waffenkammer zu errichten, sehr kostspielig.
Zudem könnte ein solches Zentrallager schnell für organisierte
Kriminalität zum Ziel werden. Der Sportwart erklärt
aber auch, dass die Sportgeräte Waffen mit nur wenig Schuss
sind und somit sicher für Amokläufer uninteressant.
Torsten Kaps bedauert sehr, dass seit den tragischen Amokläufen
kaum noch eine sachliche Diskussion über den Schützensport
möglich sei.
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Die Abschaffung von Waffen in Privatbesitz und Erschaffung eines
zentralen Waffenlagers fordert die Partei Die Grünen. Der
Sportwart der Cottbuser Schützengilde, Torsten Kaps (r.),
sprach mit dem parteilosen Bundestagsabgeordneten Wolfgang Neskovic
über Nachwuchssorgen des Vereins F.:
M.K.
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