Region (mk). Wer könnte der neue Jobmotor für die
Lausitz sein? Dieser Frage stellten sich Experten beim Wirtschaftsdialog
am Montag in Cottbus, zu dem die FDP-Bundestagsfraktion eingeladen
hatte.
Die Antwort auf diese Zukunftsfrage lieferte unter anderem Klaus
Aha, Präsident der Industrie- und Handelskammer Cottbus und
Mitglied im
Vattenfall-Europe-Vorstand. Er sagte: Die Hochschulen müssen
Treiber für Betriebsneugründungen sein. In diese
Kerbe schlug auch der Rektor der Leipziger Handelshochschule,
Prof. Dr. Andreas Pinkwart. Er kritisiert jedoch: Derzeit
werden die Hochschulen aber massiv in ihrer Autonomie eingeschränkt.
Ähnlich sieht es der ehemalige BTU-Präsident und heutige
Geschäftsführer der Wankel SuperTec GmbH, Prof. Dr.
Ernst Sigmund. In Bezug auf die Hochschulfusion sagt er: Wenn
man zwei Dinge zusammenmischt, kommt immer nur der kleinste gemeinsame
Nenner, aber keine Qualität heraus. Der Sprecher für
Forschungspolitik der FDP-Frak-tion Prof. Dr. Martin Neumann setzte
dagegen, dass Entscheidungen in Bildung und Forschung immer langwierig
sind und man deshalb jetzt rangehen müsse.
Einigkeit herrschte in der Diskussion dagegen bei der Frage einer
Neustrukturierung der Brandenburger Hochschullandschaft. So fragte
der Geschäftsführer der Cottbuser Agentur für Arbeit,
Heinz-Wilhelm Müller, warum es keine Berufsakademie gebe.
Zwischen Ausbildung und Fachhochschule fehlt ein Mittelding,
sagt er. Das bestätigt auch Prof. Dr. Ernst Siegmund. Er
erklärt, dass mit der Zuwendung der Fachhochschule zur Universität
unterhalb der Fachhochschule ein Vakuum entsteht, das nur eine
Berufsakademie füllen könne.
Der Handelshochschulrektor Prof. Dr. Andreas Pinkwart erklärte,
dass es keinen Sinn mache, alles durcheinander zu mischen. Eine
Schule für alle sei unrealistisch, da nicht alle Menschen
gleich sind. Wer eine gute Fußballmannschaft haben möchte,
so sein Bild, brauche in der Spitze wie in der Breite gutes Personal.
Das Signal, eine Berufsakademie zu wollen, so der Arbeitsagentur-Chef
Heinz-Wilhelm Müller, müsse aber von der Wirtschaft
kommen.
Während der IHK-Chef Klaus Aha auf ein duales Studium setzt,
geht der Handelshochschulrektor noch einen Schritt weiter und
fordert ein triales Studium (Gesellenbrief, Meisterbrief, Bachelor),
da die technischen Anforderungen an die Meister immer größer
werden.
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Über
die Hochschulen als Jobmotor diskutierten beim Wirtschaftsdialog
Klaus Aha, Präsident der Industrie- und Handelskammer Cottbus
Arbeitsagentur-Chef Heinz-Wilhelm Müller, die Moderatorin
Dr. Christiane Gaethgens, der Leipziger Handelshochschul-Rektor
Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Prof. Dr. Ernst Sigmund, Geschäftsführer
der Wankel SuperTec GmbH und Prof. Dr. Martin Neumann, Sprecher
für Forschungspolitik der FDP-Bundestagsfraktion
F: M.K.
Als Gastredner war auch Rainer Brüderle, Vorsitzender der
FDP-Bundestagsfraktion, in Cottbus und aß Quark beim Spreewaldkoch
Peter Franke
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