Cottbus-Ströbitz
(bw/ha). Die Schule des Ströbitzer Pädagogen Nevoigt
stand ganz im Mittelpunkt des Frühlingsempfanges, zu dem
der Bürgerverein am Donnerstag zum 9. Mal ludt - nach 2010
erneut in die Schule. Die hat sich mächtig gewandelt! Zum
Guten, so die einhellige Meinung, doch es steht noch viel Arbeit
an: Der Schul- und Hort-Hof soll ebenfalls neu gestaltet werden.
Durchaus machbare Ideen, die die Schüler begeistern dürften,
stellte die Landschaftsarchitektin Sabine Sonntag vor: Asphaltflächen
werden zum Verkehrsgarten und zur Weltkarte, Kletterfelsen entstehen,
Natur-Erlebnisräume und grüne Klassenzimmer, oder eine
Wand, die von den Schülern selbst mit Mosaik beklebt werden
kann. Nur die Finanzierung ist offen, aber auch die ist machbar,
wenn sich die Ströbitzer wie bisher tatkräftig mit einbringen.
Maibaum in Sicht
Aus der Schulchronik der Schule zu Ströbitz aus
dem Jahr 1884 erfährt der Leser von ausgiebigen, oft
mehrere Tage andauernden Feiern bei Hochzeiten und Kindtaufen.
Die Fastnachtsfeiern waren damals schon legendär und das
Zampern, so der Chronist, ist als eine unangenehme Bettelei
eingeführt worden. Heute haben sich die Ströbitzer
längst an den guten Brauch des Zamperns gewöhnt und
auch das jährliche Aufstellen eines Maibaumes gehört
zur Tradition in diesem Cottbuser Stadtteil.
Fast wäre es in diesem Jahr nicht möglich gewesen, den
25 Meter hohen Stamm mit der geflochtenen Krone und der Birke
auf der Spitze aufzustellen, da die Ströbitzer Hauptstraße
im Mittelabschnitt derzeit Großbaustelle ist. Wir
haben mit den Leuten von der STRABAG gesprochen. Die Straßenbauer
werden die Baustelle am Nevoigt-Platz so einrichten, dass unser
Maibaum-Aufstellen stattfinden kann. Dafür bedanken wir uns,
berichtet Marcel Gramkow. Der Jugendvorstand trifft sich heute
(Sa.) um 16 Uhr auf dem Jugendgrundstück Ströbitzer
Hauptstraße zum Flechten der Girlanden. Da können
wir noch helfende Hände gut gebrauchen. Das Flechten ist
immer eine lustige Sache, ergänzt der Jugendchef. Am
Dienstag ab 16 Uhr sollte man dabei sein, wenn Jung und Alt mit
Stangen, Seilen und einem zugkräftigen Trecker den Maibaum
aufstellen. Gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr und allen Gästen
wird dann das Tanzbein zum Tanz in den Mai geschwungen.
Die Ströbitzer wissen eben zu feiern!
An ein besonderes Jubiläum sollte man sich in diesen Tagen
auch erinnern. Vor 160 Jahren, genau am 2. Mai 1853, wurde der
Namensgeber des Platzes vor der alten Ströbitzer Schule,
Friedrich Wilhelm Nevoigt, geboren. Ihm verdankt das heute zu
Cottbus eingemeindete Dorf nicht nur die Besetzung der ersten
Lehrerstelle am 1. November 1876 im neuen Schulhaus, sondern auch
eine Modernisierung der damaligen Unterrichtsmittel. Mit seinen
Vorschlägen zur besseren Ausführung der neu herauszugebenden
Lehrbücher, die Wilhelm Nevoigt im Auftrag der Regierung
erarbeitete, erwarb sich der Pädagoge große Verdienste,
die mit dem Adler der Inhaber des königlichen Hausordens
von Hohenzollern aus den Händen von Seiner Majestät
Wilhelm II. geehrt wurden. Das war die bis dahin höchste
Auszeichnung, die ein Ströbitzer erhalten hatte.
Der Straßenbau, der im Cottbuser Haushaltsplan 2013/14 immerhin
mit 1,8 Millionen Euro ausgewiesen ist, bringt dennoch einige
Unannehmlichkeiten mit sich. So müssen die Gartenfreunde
Alt Ströbitz, wenn sie mit dem Auto zu ihren
aufblühenden Freizeitgrundstücken wollen, jetzt über
die Dahlitzer Straße anreisen.
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Trotz der Baumaßnahmen in der Ströbitzer Hauptstraße
wird das Aufstellen des Maibaumes auf dem Nevoigt-Platz auch in
diesem Jahr wieder ein Höhepunkt im Stadtteilleben werden
Foto: BeWe
Karin
Jahr vom Schulförderverein (r.) und Künstlerin Christa
Rogge (Charmante Randfiguren) enthüllten beim Frühjahrsempfang
des Ströbitzer Bürgervereins am Donnerstag das neue
Schul-Maskottchen - den Namensgeber der Schule, Friedrich Wilhelm
Nevoigt, der nächste Woche 160. Geburtstag hat Foto:
Ha.
Clemens
Schützka, Marcel Gronauer, Marcel Gramkow (von vorn) beim
Maibaumstellen im letzten Jahr Foto:
H. Nattke
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