So
sportlich sieht er sich selbst: Günter Georgi als Bildreporter
mit Autogramm für den Märkischen Boten
Annahütte (G./h) Ein unglaubliches Foto: Das Wollschaf
steckt seinen Kopf durch ein Gatter, ein blondes Mädchen
leckt ihm mit weit ausgesteckter Zunge die Nase. Solche Tier-Mensch-Bilder
sind witzig und anrührend zugleich. Günter Georgi hat
es in seinem Heimatort geschossen - und damit in einem Wettbewerb
2003 einen FIAT punto gewonnen. Ein Zufall war das
nicht. Günter Georgi hatte es mit seiner Kamera-Leidenschaft
vor diesem Fotopreis schon zweimal ins Guinnes-Buch der Rekorde
geschafft, 2001 und 2002. Er hatte mit Bildern aus 92 Ländern
220 und dann beim zweiten Rekordeintrag 225 Fotoausstellungen
gestaltet. Das dürfte ihm kaum jemand nachmachen, denn abgesehen
vom Können als Fotograf erfordert das Gestalten von Ausstellungen
riesigen Aufwand.
Der muntere Lausitzer Tausendsassa, der jetzt im Saarländischen
Heusweiler lebt, schreckte aber nie vor großen Dingen zurück.
Das findet gegenwärtig gerade eine junge Landesfilmpreisträgerin
heraus, die über ihn zwei Wettbewerbsbeiträge zur Ausschreibung
des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend Generationen 2013 dreht.
Georgi ist 1928 in Annahütte geboren und wuchs in Senftenberg
auf, wo sein Vater 1932 einen Kolonialwarenladen gründet.
Im zweiten Lehrjahr bei der Städtischen Sparkasse, gerade
16 Jahre jung, überlebte er als Arbeitsdienstmann den schweren
Luftangriff auf Cottbus und musste noch zum Fronteinsatz Richtung
Berlin.
Nach schwerer Zeit suchten die Menschen nach Brot und Belustigung.
Georgi tingelt als Humorist, Conferencier und Hypnotiseur durch
die Vergnügungssäle. Zugleich versuchte er sich bei
der SED-Presse als Korrespondent. Doch dort war Spaß nicht
geduldet. Der begabte Schreiber tauschte seine Stelle beim Rat
des Kreises gegen 100 Tage U-Haft ein und machte sich danach,
1958, in eine Gegend mit mehr Sinn fürs Lockere auf. Als
Saarländer blieb Günter Georgi im Herzen immer Lausitzer.
Natürlich hat er eine Ausstellung über den Wandel hier
geschaffen. Die ist 1994 in Bonn von der damaligen Umweltministerin
Angela Merkel eröffnet worden. Viele weitere Aktionen zur
Ost-West-Annäherung brachten ihm Orden, Ehrenzeichen und
eine Menge Sympathie ein.
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Von
uns daheim könnte Günter Georgi hier sagen. Bei
seiner Ausstellungseröffnung 1994 in Bonn überreichte
er Angela Merkel ein Brikett mit Brandenburg-Adler
Prinzessin
Isabelle-Alexandra von Preußen präsentiert Günter
Georgis Buch Senftenberger Geschichten
Fotos: priv.
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