Cottbus
(h.) Die bekannte Gleichung a:b = c:X nennt sich seit Adam
Ries Dreisatz. Wer lange aus der Schule heraus ist,
hat das vergessen, geht aber wie selbstverständlich mit dieser
Formel um. Viele Schulabgänger jedoch haben von der Elementar-Regel
keine Ahnung. Das jedenfalls stellt immer wieder Friseurmeister
René Fornol fest. In einer Frühstücksrunde der
Sandower CDU mit Abgeordneten und Unternehmern sagte der Vorsitzende
der Cottbuser Handwerksjunioren kürzlich: Wir Handwerksmeister
können uns nicht damit abgeben, den Bewerbern erst einmal
den Dreisatz beizubringen. Die Schulen müssen Absolventen
mit tauglichem Wissen ins Leben schicken.
Die Kritik am Schulsystem, das seit 1990 in Brandenburg SPD-geprägt
ist und ewiges Experimentierfeld bleibt, wie die erst letzte Woche
vollzogene Inclusions-Kehrtwende zeigt, teilten alle Unternehmer
der Gesprächsrunde. Schnelle Lösungen gibt es nicht,
aber Wahlen können zu mehr Nachdruck für CDU-Gedankengut
führen. Dr. Klaus-Peter Schulze, selbst Lehrer, aber seit
gut zwei Jahrzehnten sehr erfolgreicher Kommulapolitiker, will
als Direktkandidat in den kommenden Bundestag. Er möchte
die Lausitz vertreten, ihre besonderen Aspekte, wie Braunkohlestrom
als solide Brückentechnologie und Bewahrung der wendischen
und sorbischen Lebensweise in Sprache und Kultur.
In der Schulszene erkennen er wie auch Bürgermeister Holger
Kelch und der erfahrene Alt-OB Waldemar Kleinschmidt durchaus
beginnende Dynamik. Einerseits gebe es interessante Trägermodelle,
andererseit mischen sich Unternehmer und das Ehrenamt zunehmend
in den Bildungsalltag ein. Die Steenbeck-Elite sei ein erfreuliches
Signal, aber dringend gebraucht würden im wirklichen
Leben auch die guten klassischen Realschulabsolventen, beharrte
René Fornol, die nicht 13 Schuljahre benötigen, ehe
sie reif sind für eine solide Lehre.
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Gut
gedeckt war der Frühstückstisch letzten Sonnabend im
Cottbuser Restaurant Alt Sandow in der Sandower Hauptstraße,
wohin die Ortsgruppe der CDU Unternehmer zu einem interessanten
Gespräch eingeladen hatte. Bundestagskandidat Dr. Klaus-Peter
Schulze (M. mit Schlips), Bürgermeister in Spremberg, stellte
seine Vorstellungen dar, wie ein Routinier der Kommunalpolitik
den im Sozialstaat zunehmenden Lastenproblemen der Kommunen Aufmerksamkeit
verschaffen kann. Mit am Tisch Bürgermeister Kelch (rechts
daneben) und Alt-Oberbürgermeister Waldemar Kleinschmidt
(halbli. mit Schlips) Hnr.
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