Spremberg
(h). Gestern machte er sich mit seiner Frau auf den gut 400
Kilometer weiten Weg: MR. Dr. med. Michael Bismarck hat seine
Heimatstadt Spremberg schweren Herzens, wie er unumwunden
erklärt, verlassen. Zugleich aber mit frohen Gedanken, denn
den 71jährigen erwartet die schöne Generationsaufgabe,
beiden Enkeln Helfer im leistungssportlichen Training zu sein.
Er zieht in das Haus seines Sohnes Dr. Carsten Bismarck, der in
Fitzlar bei Kassel als Chefarzt der Chirurgie am Hospital zum
Heiligen Geist arbeitet.
Der in Spremberg beliebte und geachtete Internist, bis 2006 Chef-
und zeitweise umtriebiger Bauherr des Krankenhauses, gehörte
der CDU-Fraktion des Kreistages Spree-Neiße an und schöpfte
im zurückliegenden Jahrzehnt viele Anregungen für sein
gesellschaftliches und berufliches Engagement aus seinen Kontakten
im Verein Pro Spremberg. Hier wird in analytischen Gesprächen
für das Stadtschicksal gedacht, so auch in dieser Woche in
der Abschiedsrunde. Im Kreis und auch in Spremberg ist die
ärztliche Versorgung nicht mehr angemessen gesichert,
erklärte Dr. Bismarck. Er benannte das Nachwuchsproblem seines
Faches: Von den Universitäten kommen gute Mediziner,
aber keine Ärzte. So erkläre sich das geringe
Interesse an Niederlassungen und aufopfernder Arbeit für
Patienten. Gesprächskreise wie Pro Spremberg können
die Attraktivität einer Stadt für Ärzte merklich
erhöhen, findet Dr. Bismarck, im Rückblick dem
Freundeskreis dankend.
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Der Verein Pro Spremberg hat am Mittwoch Dr. Michael Bismarck
(3.v.r.) in den Stand eines korrespondierenden Mitgliedes mit
Wohnsitz in Hessen versetzt. Der Rotwein in Gäßners
Lokal war aus diesem Anlaß eingegossen für (v.l.n.r.)
Hans-Joachim Handrick, Jürgen Heinrich, Wieland Böttger,
Werner Kadach, Vorsitzenden Ullrich Schmidt, Brigitte Kröger,
Toralf Hasse, Dr. Bismarck, Wolfgang Jahn und Jürgen Gäßner
Foto: CGA
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