Forst
(mk). Während heute (Sa) in Naundorf am Nachmittag zu
großen Trachtenhochzeit geladen wird, haben sich am Montag
im Bildungsausschuss die Stadtverordneten kritisch zur Neuregelung
des Sorben- und Wendengesetztes geäußert. Hintergrund
ist die Frage, ob die Stadt Forst ein angestammtes Siedlungsgebiet
ist. Diese Frage mit Ja zu beantworten, scheint jedoch
weniger eine Kulturelle als eine Finanzielle zu sein. Wenn Forst
als ein solches Siedlungsgebiet der Sorben und Wenden gilt, kommen
für neue Orts- und Straßenschilder, für Schulen
mit sorbisch-wendischer Sprache und auf die Stadtverwaltung selbst,
die auf sorbisch Bürgeranfragen schriftlich beantworten müsste,
Kosten zu. Dies gab der Verwaltungschef Sven Zuber zu bedenken.
Er sagte: Mit Ausnahme von Horno ist Forst kein Siedlungsgebiet.
Dies, so der Verwaltungschef, stehe auch in der Kreisentwicklungskonzeption.
Helmut Ließ (SPD) stimmt Sven Zuber zu und sagt: Wenn
ich nach Drachhausen komme, weiß ich, dass ich ins Siedlungsgebiet
komme. Aber in Forst ist das nicht so, wenngleich ich mich erinnere,
als Kind öfter Frauen in Sacro in Trachten gesehen zu haben.
Doris Dreßler (Linke) gibt zu bedenken, dass die kleine
Minderheit nicht das Größere überwiegen dürfe.
Der Landtagsabgeordnete der Linken, Jürgen Maresch, versteht
die Diskussion nicht und sagt: Ich kann die Verwaltung beruhigen.
Die finanziellen Belange der Stadt Forst werden nicht in dem Maße
tangiert, wie befürchtet wird. Den Initiatoren der Novellierung
des Gesetzes (parteiübergreifend neun Mitglieder des Landtages
aus der Lausitz) ist die Verantwortung auch für die Kommunen
sehr wohl bewusst. Die an die Wand gemalten Ängste sind überhöht.
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