Cottbus
(ha). Einstimmig wurde Malermeister Jürgen Gehrmann am
Donnerstag im Haus Irmer zum neuen Obermeister der Malerinnung
Cottbus 1895 gewählt. Ich möchte den engen Zusammenhalt
unserer Innung erhalten, nur so können wir den ungleichen
Marktwettbewerb gewinnen, sagt der Dissenchener, der mit
seinem Bruder Roland seit 2002 den väterlichen Betrieb führt.
Zuvor wurde Wolfgang Wörner feierlich und ehrenvoll verabschiedet.
Im letzten Jahr trat er seinen beruflichen Ruhestand nach fast
39 Jahren Selbständigkeit an. Der Innung bleibt er als Ehrenobermeister
erhalten, auch als Sachverständiger wird er weiter tätig
sein. In seiner Abschiedsrede konnte er auf 20 Jahre als Innungsobermeister
zurückblicken. Die Anfangsjahre waren geprägt
von Goldgräberstimmung, aber es war auch eine emotionale
Zeit voller Probleme, erinnert er. Rund 100 Mitgliedsbetriebe
zählte damals die Innung, die sich kurz nach der Wende mit
der Senftenberger Innung verband. Er dankte den Mitgliedern für
das kollegiale Miteinander und appellierte an sie, den ehrlichen,
fairen Umgang fortzusetzen. Aber es habe sich auch vieles eingeschliffen,
und so sei es an der Zeit, dass junges Blut die Innung führe,
so Wolfgang Wörner.
Malermeister Uwe Woschech würdigte den Stil und die Prinzipien
des langjährigen Obermeisters in einer emotionalen Rede,
ließ aber auch Kritik einfließen, so zu den politischen
Entscheidungen, die dem Handwerk drei Jahre lang jegliche Konkurrenzfähigkeit
nahm. Von der Handwerkskammer fühlten sich die Innungsbetriebe
verlassen, die noch Gewerbegenehmigungen erteilten. Aber er erinnerte
an den Zusammenhalt, der auch bei vielen Ausflügen und Bällen
gepflegt wurde. So solls auch bleiben.
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Staffelstab-Übergabe in der Malerinnung Cottbus 1895: Wolfgang
Wörner gratulierte seinem Amtsnachfolger Jürgen Gehrmann
zur einstimmigen Wahl im Haus Irmer in Kolkwitz
Nachdem Wolfgang Wörner von Malermeister Uwe Woschech verabschiedet
wurde, der auch die Laudatio hielt, überreichte Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer
Knut Deutscher (r.) die Ehrenobermeister-Urkunde und den Ehrenteller
Fotos: Jens Haberland
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