Region
(mk). Neun Millionen Euro nimmt die Lausitzer und Mitteldeutsche
Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) in die Hand, um kurzfristig
eine Verminderung der Eisenbelastung der Spree zu erreichen. Das
ist das Ergebnis einer Gesprächsrunde von Experten und Betroffenen
beim Ministerpräsidenten Matthias Platzeck in Potsdam.
Südlicher Spreeraum
Für den südlichen Raum bei Spremberg ist noch in diesem
Jahr die Untergrundwasserbehandlung mit Mikroorganismen, die Errichtung
eines Abfangriegels mit Brunnen, Planungsleistungen für die
Ertüchtigung der Grubenwasser-Reinigungsanlage Burgneudorf,
sowie die Behandlung von Teilmengen der Kleinen Spree vorgesehen.
Mittelfristig, also vom Jahr 2014 bis zum Jahr 2017, sind Abfangmaßnahmen
an der Barriere zum Schutzgut als Brunnenriegel oder Drainagen,
Abfangmaßnahmen an der Barriere zum Schutzgut als offene
Grabenlösung, die Planung zur Verringerung des Grundwasser-Abstromes
(z.B. Dichtwand), die Reaktivierung der Grubenwasser-Reinigungsanlage
Burgneudorf, sowie die Errichtung oberirdischer naturräumlicher
Wasserbehandlung als Maßnahmen geplant. Allein die Dichtwand,
so der Spremberger Bürgermeister Dr. Klaus-Peter Schulze,
wird eine zweistellige Millionensumme kosten.
Nördlicher Spreeraum
Für den Spreewald-Bereich sind die kurzfristigen Lösungsansätze
für dieses Jahr die Schlammberäumung und Instandsetzung
der Durchlässe der Wudritz, die temporäre Überleitung
vom Schlabendorfer See zum Lichtenauer See, die Neutralisation
des Lichtenauer Sees. Zudem soll der Eisengehalt im Schlabendorfer
See durch Zuführung von Kalk gemindert werden. Im Vetschauer
Bereich soll die Grubenwasser-Reinigungsanlage Vetschau reaktiviert
werden sowie eine Umnutzung und Rekonstruktion der Wasserbehandlungsanlage
des ehemaligen Kraftwerkes Vetschau
vorgenommen werden. Als Sofortmaßnahme ist auch die Schlammberäumung
des Greifenhainer Fließes geplant. Noch in diesem Jahr sollen
auch die Planungsleistungen zur Umleitung von Wasser aus dem Laasower
Fließ zum Eichower Fließ sowie zur Grundwasserfassung
und -überleitung Greifenhainer Fließ erfolgen.
Erste Bilanz noch 2013
Mit dem vorgenannten Maßnahmekatalog der LMBV wird eine
deutliche Verbesserung der Situation angestrebt. Der Beginn ausgewählter
Maßnahmen wird öffentlich bekannt gegeben. Unabhängig
davon ist es vereinbart, zum Ende des Jahres eine Zwischenbilanz
zu ziehen und einen Ausblick auf die mittelfristige Entwicklung
vorzunehmen. Der Spremberger Bürgermeister, der neben anderen
Vertretern der Region an der Gesprächsrunde in Potsdam teilnahm,
erklärte, dass trotz der Maßnahmen nicht abzusehen
sei, wann die Braunfärbung der Spree sichtbar abnehmen wird.
Er geht davon aus, dass die Maßnahmen über Jahre andauern
werden. Von Gerüchten, dass sich die Eisenbelastung der Spree
bis zum Jahresende halbieren könnte, hält Dr. Klaus-Peter
Schulze nichts, da es nicht sinnvoll sei, Hoffnungen zu erzeugen,
deren Erfüllung niemand garantieren könne. Mit Cottbus,
das von dem braunen Wasser demnächst betroffen sein wird,
zieht Spremberg an einem Strang, so Dr. Schulze.
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In den vergangenen zwei
Jahren hat sich die Eisenbelastung in der Spree bei Spremberg
verdoppelt. Ob sie sich bis Ende des Jahres halbieren kann, ist
fraglich
Foto: M. Klinkmüller
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