Welzow
(mk). Sorge herrscht in der Region darüber, dass der Zeitablauf
des Genehmigungsverfahrens im Braunkohleplanverfahren Tagebau
Welzow-Süd nicht eingehalten wird. Hintergrund dieser Befürchtungen
sind Streitigkeiten zwischen dem Wirtschaftsministerium und dem
Umweltministerium, ob die Inanspruchnahme des Teilabschnitts II
des Tagebaus
Welzow-Süd energiewirtschaftlich notwendig ist.
Dieses Teilfeld ist die Voraussetzung für die Rohstoffversorgung
des Kohle- und Energiestandortes Schwarze Pumpe mit mehr als 4000
Beschäftigten. Offensichtlich spielt die Zahl der Arbeitsplätze
im weit entfernten Potsdam keine Rolle, kritisiert der Verein
Pro Lausitzer Braunkohle.
Die Verzögerung des Braunkohleplanverfahrens sei für
die Region nicht hinnehmbar, weil die von der Umsiedlung betroffenen
Bürger für ihre künftige Lebensplanung verbindliche
Aussagen benötigen, so der Verein. In diese argumentative
Kerbe schlägt auch die Welzwer Bürgermeisterin Birgit
Zuchold. Gerade die älteren Bürger brauchen Planungssicherheit
für die Zukunft. Deshalb muss so früh wie möglich
gesagt werden, ob die Braunkohle gefördert wird oder nicht.
Dass das Braunkohleplanverfahren sich nun durch Machtkämpfe
zwischen dem Umwelt- und dem Wirtschaftsministerium auf Kosten
der Bürger verzögert, versteht sie nicht. Wir
haben doch auch noch einen Landesvater!, appelliert die
Bürgermeisterin an Matthias Platzeck, hier für klare
Aussagen zu sorgen. Der Verein Pro Lausitzer Braunkohle gibt zu
bedenken, dass die wirtschaftliche Entwicklung der Region,
insbesondere des Industriestandortes Schwarze Pumpe, von verlässlichen
Entscheidungen zur Fortführung der Braunkohleförderung
abhängig ist und auch junge Menschen wissen wollen, wie ihre
Zukunft in der Region aussehen kann.
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