Guben
(ha). In festlicher Runde wird am Freitag der Vorstandsvorsitzende
der Gubener Wohnungsbaugenossenschaft GWG eG, Eberhard Stein,
in den Ruhestand verabschiedet. Ab März wird er von Thomas
Gerstmeier abgelöst.
Zuerst als technischer Leiter, ab 2005 im Vorstand und als Vorstandsvorsitzender
prägt Eberhard Stein seit 13 Jahren die Genossenschaft unter
dem Motto Wohnen und Wohlfühlen. Mit Wehmut
denke ich an die ersten Jahre zurück. Wir mussten viele Wohnungen
wegen der hohen Leerstandsquote abreißen, erinnert
sich der gelernte Bautischler und Hochbauingenieur. Der Einwohner-Rückgang
hat sich zwar etwas verlangsamt, doch neue Herausforderungen sind
an deren Stelle getreten. Das Durchschnittsalter unserer
Mitglieder liegt bei 60 Jahre. Wir haben uns bereits in den letzten
Jahren auf die veränderten Ansprüche der Mitglieder
an den Wohnraum angepasst. Für Thomas Gerstmeier gibt es
da aber noch sehr viel zu tun. Wenn saniert wird, muss dies altersgerecht
geschehen, schildert der scheidende Vorstandsvorsitzende
die begonnenen Aufgaben. Von barrierearmem Wohnraum, Wohngemeinschaften
mit variablen Pflegedienstleistungen, die von Partnern der Genossenschaft
angeboten werden, bis hin zu rollstuhlgerechten Wohnungen reicht
die Palette. Die Genossenschaft hat auf dem neuen Terrain viel
Mut bewiesen und neue Wege beschritten. Attraktiver Wohnraum ist
auch durch den veränderten Zuschnitt von sanierten Wohnungen
entstanden, Mitgliederwünsche konnten so auf besondere Weise
erfüllt werden.
Den Blick in die Zukunft gerichtet hat Eberhard Stein auch bei
den Energiekosten. Als Modellprojekt wurde modernste Brennwerttechnik
mit Heißwasser, welches durch Solarmodule vom Dach
kommt, kombiniert. Mittelfristig wird sich zeigen, ob der
Versuch, Solarthermie für Warmwasser und Heizung zu nutzen,
für unsere Mitglieder von Vorteil sein wird. Auf lange Sicht
wird wohl kein Weg daran vorbeiführen, natürliche Energiequellen
mit zu nutzen, so Eberhard Stein.
Der Abriss weiteren Wohnraumes ist derzeit kein Thema, aber wirklich
geschlossen ist auch dieser Ordner nicht. Derzeit liegt
der Leerstand bei knapp sieben Prozent. Bis 2017 wird es voraussichtlich
eine Entscheidung geben, ob wir über einen weiteren Rückbau
nachdenken müssen, so Thomas Gerstmeier, der seit Dezember
2012 intensiv in die neue Aufgabe eingearbeitet wird. Er kennt
als bisheriger Geschäftsführer der 100-prozentigen Tochtergesellschaft
der GWG eG, der Bau-Instandhaltung-Service GmbH (BIS), die Genossenschaft
seit Jahren sehr gut. Rund 70 Prozent der Aufträge übernimmt
die BIS. Bei dem enormen Sanierungs- und Wartungsbedarf kennt
Thomas Gerstmeier die Wohnungsbestände der GWG. Für
ihn hat der Werterhalt der Wohnungen Priorität. Vor
drei Jahren haben wir beschlossen, Wohnungen mit Balkonen auszustatten.
Dies ist von unseren Mitgliedern, auch von anfänglichen Skeptikern,
mit sehr großem Wohlwollen aufgenommen worden, resümiert
Eberhard Stein. Wichtig ist es, die Kosten nicht ins Uferlose
zu treiben. Die meisten Rentner von morgen werden sich keine goldenen
Wasserhähne leisten können. Deshalb wurden alle
bisherigen Sanierungsmaßnahmen unter dem strengen Blick
auf die Kosten vorgenommen. Selbst für barrierearme Wohnungen
hat die Genossenschaft einen Standard erarbeitet, der keine zusätzlichen
Kosten für die Mitglieder bedeutet. Das Feld für Thomas
Gerstmeier ist gut bestellt, die Früchte ernten schon jetzt
die Genossenschaftsmitglieder.
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Generationswechsel an
der Spitze der Gubener Wohnungsgenossenschaft: Der Vorstandsvorsitzende
Eberhard Stein übergibt am Freitag den Staffelstab an den
langjährigen Geschäftsführer der Bau-Instandhaltung-Service
GmbH (BIS), Thomas Gerstmeier. Renate Kirschner bleibt im Vorstand
der Genossenschaft. Eberhard Stein hinterlässt ein gut bestelltes
Feld, leicht wird die Aufgabe für Thomas Gerstmeier jedoch
nicht. Der Anspruch an das Wohnen in Guben verändert sich
zunehmend - eine Herausforderung für das beliebte Wohnungsunternehmen
Foto: Jens
Haberland
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