Cottbus
(h). Beide präsentierten sich den 92 Wahldelegierten inhaltlich
stark und rhetorisch gewandt, als gelte es, den Bundeskanzler-Stuhl
zu besetzen. Präzise formulierten Maja Wallstein (26) und
Ulrich Freese (61) Lausitzer Aspekte, denen sie in der Bundespolitik
Nachdruck verschaffen wollten. Sie war von den Jusos nominiert,
er von den Vorständen Cottbus und Spree-Neiße und von
den großen Ortsvereinen. Was bei älteren Genossen sichtlich
zu Irritation und zu unnötigen Disziplinierungs- und Beschwichtigungsversuchen
gegenüber den jungen Wilden führte, war die eigentlich
erfreuliche Botschaft des SPD-Abends im Stadtwerke-Saal in der
Bahnhofstraße: Die SPD hat hervorragendes bundespolitisch
taugliches Personal. Ulrich Freese, der Gewerkschafter aus Spremberg
mit Erfahrung im Kreistag, im Landtag und gewerkschaftlich auf
Bundesebene, gewann haushoch. Ihm geht es vor allem um den Fortbestand
der Industrie-Lausitz auf langer Braunkohlebasis. Damit grenzt
er sich vor allem gegen die Links-Kandidatin Wöllert aus
Spremberg ab. - Die CDU nominierte ihren Kandidaten gestern nach
Redaktionsschluss. Sprembergs Bürgermeister Schulze schien
dort gesetzt.
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Blumen für beide Bewerber um ein Bundestags-Direktmandat.
Die Studentin Maja Wallstein unterlag dem Gewerkschafter Ulrich
Freese ehrenvoll. Die SPD-Spitze im Unterbezirk mit Kerstin Kircheis,
Hermann Kostrewa, Martina Münch, Dietmar Woidke und Frank
Szymanski zeigte sich angetan Foto: Hnr.
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