Region
(MB). Anlässlich der Vorstellung des brandenburgischen
Wolfsmanagementplanes hat sich der Bauernbund gegen Vorwürfe
aus dem Umweltministerium verwahrt, er habe die Mitarbeit an dem
Plan überraschend eingestellt. Wir wollen eine verträgliche
Zielgröße für die Wolfspopulation, stellte
Lutz-Uwe Kahn, Nebenerwerbs-Landwirt aus Kleßen, klar, der
den Bauernbund in dem Gremium vertreten hatte: Als deutlich
wurde, dass das Umweltministerium kompromisslos an einer unbegrenzten
Ausbreitung festhält, sahen wir keinen Ansatz mehr für
eine Zusammenarbeit.
Der Bauernbund will, dass der Wolf künftig gejagt werden
kann, um die Schäden in Grenzen zu halten. Es gebe einen
Interessengegensatz zwischen der Ausbreitung des Wolfes und der
gesellschaftlich hoch geschätzten Weidetierhaltung, sagt
Kahn. Das Umweltministerium zeige ein seltsames Demokratieverständnis,
wenn es den Plan in einem willkürlich zusammengewürfelten
Gremium beschließe, kritisierte Kahn: Ein demokratisch
legitimiertes Ergebnis setzt die Beteiligung der Bevölkerung
in den Dörfern voraus. Seit sechs Jahren gibt es Wölfe
in Brandenburg, inzwischen etwa 90. In den neun Rudeln sind zuletzt
mindestens 44 Welpen gezählt worden. Bisher hat das Land
363 Nutztierrisse mit 59 000 Euro Steuergeld entschädigt.
Der Fünf-Jahres-Managementplan sagt weiter Entschädigung
zu. Die Bauern wollen sie aber nicht aus gutsherrlicher Milde,
sondern fordern einen gesetzlichen Anspruch darauf.
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