Das
Streichquartet der Studierenden für Musikpädagogik spielt
eifrig das Palladio von Karl Jenkins und bekommt Beifall.
Dann ein Zwischenruf: Es kann noch nicht losgehen.
Die Ministerin fehlt. Prof. Sabine Kunst, bisher nur fürs
vorzeitige Weggehen bekannt, kommt 14 Minuten später. Die
Damen spielen nochmals das gleiche Stück. Der Gründungsbeauftragte
Dr. Birger Hendriks grüßt seine lieben Erstis
zur Immatrikulation in der Stadthalle. Vorerst 1 600 Damen und
Herren haben sich eingeschrieben, aber es bleibt noch bis Ende
Oktober Zeit dafür. Die jetzt drei Monate alte BTU- Cottbus-Senftenberg
rechnet mit 2 300 Erstsemestlern an den beiden Standorten Cottbus
und in Senftenberg. Der Gründungsbeauftragte preise sehr
pragmatisch die Vorzüge der Uni, jedoch fehlt dem Vortrag
die begeisternde Würze des verabschiedeten Technik-Philosophen.
Vielmehr umkreist er die neuralgische Aussage umständlich:
Es ist kein Sparmodell, sondern es sind gute Aussichten,
die wir haben...
Ministerin
Prof. Sabine Kunst bemüht sich um Lockerheit, nennt die Vorzüge
neuer Studiengänge der Pflege und Therapie in Senftenberg,
gibt sich ortskundig: Ich bin erstaunt auch über die
Kneipen, die es neben der Hochkultur, für die ich verantwortlich
bin, hier gibt. Sie wird von Spruchtafeln irritiert, die
noch immer die Mängel der Hochschulfusion benennen. Bürgermeister
Holger Kelch (CDU) fordert unterdessen die Neuankömmlinge
auf, die Lernstadt Cottbus zu erobern und sich einzumischen.
24 Studenten erhielten Deutschland-Stipendien. Ernst Thierfelder
stiftete eines für sein Ingenieurunternehmen IEK. Er regte
an, diese Möglichkeit, künftige Fachkräfte zu unterstützen,
über die Kammern stärker bekannt zu machen. Für
die AfA überreichte deren Vorstand Martin Ruske gleich an
drei Studenten Stipendienvereinbarungen. Der Syrer Hakam Kondakji
erhielt eine Auszeichnung als hervorragender Auslandsstudent.
hnr.
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Während der Rede von Wissenschaftsministerin Sabine Kunst
zur Begrüßung der neuen Studenten der nun drei Monate
alten BTU Cottbus-Senftenberg gab es von den höheren Semestern
deutliche Unmutsäußerungen. Neben allgemeinem Chaos
wird vor allem die Einsparung von 78 Professoren-Stellen als Wortbruch
kritisiert. Noch bis 8. Oktober sammelt die Aktion Hochschulen
erhalten Unterschriften in den Einwohnermeldeämtern
Fotos: Hnr.
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