Schenkendöbern
(ha). Die Äußerungen von Eltern der Gemeinde Schenkendöbern,
dass im nächsten Jahr nicht mehr genügend Erstklässler
für beide Landschulen in Groß Gastrose und Grano zusammen
kommen, stieß auf heftige Kritik. Die Information
vom Schulrat Michael Koch, dass wir nicht wie geplant 15, sondern
nur 13 Schüler zur Verfügung haben werden, war eine
nichtöffentliche Information. Da dies am Sonnabend bereits
im Märkischen Boten veröffentlicht wurde, hatten wir
keine Möglichkeit, darauf zu reagieren, kritisierte
Bürgermeister Peter Jeschke. Am Dienstag haben wir
gemeinsam an der Lösungssuche gearbeitet. Jeder, wir als
Verwaltung, die Schulen, Eltern und auch die Ortsbeiräte
haben klare Aufgaben erhalten. Alle müssen aktiv werden.
Er blickt aber optimistisch ins nächste Jahr: Sie können
davon ausgehen, dass wir in beiden Schulen Kinder einschulen werden.
Wir werden in alle Richtungen aktiv. Am Dienstag gab es von allen
ein ganz klares Bekenntniss zum Erhalt beider Schulen. Darüber
bin ich sehr froh. Wilfried Buder vom Ortsbeirat Groß
Gastrose kritisierte ebenfalls heftig die Veröffentlichung
der sensiblen Daten. Es gibt Lösungsansätze, die
den Erhalt der Schulen mindestens bis 2016 sichern. Dazu
gehören auch Anstrengungen, polnische Schüler an die
beliebten Grundschulen zu holen. In den letzten Jahren mussten
polnische Eltern wegen fehlender gesetzlicher Voraussetzungen
wieder weggeschickt werden. Ich hoffe, dass es bis zum Frühjahr
eine Regelung gibt, so Wilfried Buder.
Getroffen äußerten sich von der Stimmungsmache gegen
die Schulen auch beide Schulleiterinnen. Sie haben unseren
Schulen damit sehr geschadet, so Evelyn Hüfner, Leiterin
der Granoer Grundschule. Es werden immer wieder Unwahrheiten
veröffentlicht. Zu keiner Zeit wurden in Groß Gastrose
mehr Schüler eingeschult als in Grano. Wir haben letztes
Jahr 14 Schüler eingeschult, jetzt haben wir 16 Schüler
in der ersten Klasse. An ihrer Schule könnten noch
mehr Kinder eingeschult werden. Wir haben jedes Jahr Anfragen
von Eltern, die nicht berücksichtigt werden, so Evelyn
Hüfner.
Einig ist sie sich mit ihrer Kollegin Adelheid Schauer, Schulleiterin
in Groß Gastrose, dass Politik auf dem Rücken der Kinder
und Lehrer ausgetragen wird. Es ist traurig, dass Kinder
und fleißig Arbeitende dafür herhalten müssen.
Seit 2006 haben wir uns zu sechst etwas aufgebaut, das auf diese
Weise kaputt gemacht wird. Auch Wilfried Buder bestätigt:
Jedes Jahr wird sehr viel an der Schule getan, um die sehr
gute Qualität weiter zu verbessern. Die Landschulen
müssen für die Schulvielfalt erhalten bleiben,
appelliert Evelyn Hüfner.
|
|