Forst
(mk). Es ist nebelig trüb am Mittwochnachmittag an der Frankfurter
Straße. Ein paar Meter neben der Erlebnisgaststätte
Manitu kniet Frank Henschel vor einem großen moosgrünen
Stein. In der einen Hand hält er eine Bürste und in
der anderen Kreide. So lässt der Ahnenforscher die Namen
auf dem Stein wieder sichtbar werden. Die Namen, die er hier findet,
sind gefallene Soldaten, die einst zur 1. Abteilung der Freien
Turnerschaft Forst und Umgebung gehörten. Der Hobby-Ahnenforscher
hat in Forst und den Ortsteilen alle Kriegsdenkmäler besucht
und die Namen notiert, um sie auf der Homepage www. denkmalprojekt.org
für jedermann zugänglich zu machen. 1600 Daten hat er
gesammelt. Das sind aber nicht 1600 Menschen, da viele auch auf
mehreren Gedenktafeln vermerkt waren, erklärt Frank Henschel.
Ergriffen hat ihn in Bademeusel, dass zwei Brüder innerhalb
eines Tages gefallen sind. Da geht man in sich und denkt
nach, was das für die Familie bedeutet hat, sagt der
Forscher. Deutlich mehr Glück hatten die Mulknitzer. Hier
steht kein Gedenkstein, da aus diesem Ort keine Kriegstoten zu
beklagen waren. Der erste Forster Kriegstote hieß Martin
Noack. Er starb am 8. August 1914. Über die Kriegsdenkmäler
hat Frank Henschel nun einen Bildband herausgebracht, der im Gutenberghaus
erhältlich ist. Fünf Euro des Verkaufspreises werden
für die Sanierung der Särge in der Brühlgruft gespendet.
Derzeit sucht der Ahnenforscher auf der polnischen Seite weiter
nach Namen.
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Die Ahnenforschung hat sich Frank Henschel zum Hobby gemacht.
Er notierte alle im 1. Weltkrieg gefallenen Namen aus Forst und
den Ortsteilen, welche er auf den Kriegsdenkmälern fand.
Einige Tafeln wie die hölzerne am Turmaufgang der katholischen
Kirche, waren etwas versteckt zu finden. Aber auch die acht Namen
dieser Holztafel hat er notiert. Manche Denkmäler, wie das
hier neben der Gaststätte Manitu, sind bereits in Vergessenheit
geraten, andere werden sehr gepflegt, stellt der Hobbyforscher
fest Foto:
M. Klinkmüller
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