Cottbus
(mk). Autofahrer und Anlieger werden am 4. Dezember aufatmen.
Nach 21 Monaten Bauzeit wird die Cottbuser Bahnhofstraße
für den Verkehr freigegeben. Zum Band durchschneiden hat
sich um 16.30 Uhr auch der Ministerpräsident Matthias Platzeck
angekündigt. Am 8. März 2011 begannen die Arbeiten an
der 800 Meter langen Strecke mit dem Ausbau der Westseite von
der Berliner bis zur Karl-Liebknecht-Straße, bevor es im
Juni 2011 von dort zur Wilhelm-Külz-Straße weiterging.
Die Umbaumaßnahmen waren umfassend. Neben Rück- und
Neubau von Fahrbahnen und Gleisen wurden Fernwärme, Kabel
für Funk und Technik, Gasleitung, Hausanschlüsse sowie
Leitungen für Trink-, Schmutz- und Regenwasser unter die
Erde gebracht. Zudem verschönern 81 schlanke Stieleichen
die Straße. Für Licht sorgen 44 Straßenleuchten,
zudem wurden vier überdachte Haltestellen für die Straßenbahnfahrer
gebaut, die nun nicht mehr die Autospur überqueren müssen.
Für Autofahrer werden 53 Stellflächen am Straßenrand
angeboten und für Radler zahlreiche Radständer. Insgesamt
wurden 6,6 Millionen Euro in den Umbau investiert.
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Regen und Autos
erschwerten Arbeiten
Der Bauleiter erklärt, welche Zeitdiebe ihm zu schaffen machten
Cottbus (mk). Eine Großbaustelle; bei der alles nach
Plan läuft, ist selten. Joachim Ecker war der Bauleiter und
ist Geschäftsführer der bauausführenden Cottbuser
Firma STR. Zu Baubeginn, erinnert sich der Fachmann,
war es vor allem der massive Regen im April und Juni 2011; der
Gräben voll laufen ließ und zum Baustillstand führte.
Aber auch als die Erdschicht unter der neuen Fahrbahn verdichtet
werden sollte, kam es zu Problemen. Die umliegenden Häuser
wurden stark erschüttert. Grund, so Joachim Ecker; ist der
teils lehmhaltige Boden, der die Schwingungen der Verdichtungsgeräte
zum Mauerwerk der Häuser übertrug. Deshalb mussten kleinere
Verdichter eingesetzt werden, was mehr Zeit kostete. Ebenfalls
zeitraubend war der Autoverkehr. Zum Zeitpunkt der Ausschreibung
waren die Bauarbeiten unter Vollsperrung der Straße vorgesehen.
Doch dann rollte der Verkehr doch weiter. Dadurch, so der Bauleiter,
wurden die Lagermöglichkeiten für das Baumaterial erheblich
eingeschränkt. In der Nähe der Kammerbühne wurde
deshalb ein Lagerplatz angemietet. Um das Baumaterial nun von
dieser Fläche dorthin zu bekommen, wo es gebraucht wurde,
standen Lkw und Radlader oft im Verkehrsstau.
Unproblematisch, erinnert sich der Bauleiter, war der Umgang mit
den Anwohnern. Ich muss sagen, die Leute waren bis auf ganz
wenige Ausnahmen sehr kooperativ. Trotz der Probleme ist
die Fertigstellung, die für den 30. November geplant war,
nur minimal verschoben worden. Im Gegensatz zum Berliner
Flughafen sind wir trotz aller Widrigkeiten pünktlich,
freut sich Joachim Ecker.
Eine Baustelle
die beinahe zwei Jahre in Anspruch nimmt, hat der Bauleiter und
Geschäftsführer der Cottbuser Firma STR,
Joachim Ecker auch nicht so oft vor sich. Hier steht der Bauleiter
diese Woche vor den letzten Bauarbeiten. Für die Fahrräder
werden noch Abstellmöglichkeiten montiert. Joachim Ecker
dankt den anderen, für die Bauleitung verantwortlichen Ingenieursbüros,
für die gute Zusammenarbeit Fotos: Mathias Klinkmüller
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Neue Verkehrsführung beachten!
Linksabbieger werden aufatmen / 30 Zone gilt
Cottbus (mk). Zwei Sachen werden den Autofahrern sofort
auffallen. Zum einen ist die Bahnhofstraße künftig
nur noch einspurig und zudem ganztags als 30-Zone ausgeschildert.
Diese Kombination soll die Feinstaubbelastung und den Straßenlärm
minimieren. Schließlich ist der Umbau der Bahnhofstraße
ein Bestandteil des Luftreinhalteplanes der Stadt Cottbus. Das
Umweltministerium förderte deshalb mit
4,94 Millionen Euro den Umbau. Auch Linksabbieger sind wieder
willkommen. Wer vom Bahnhof kommend etwa in die August-Bebel-Straße
einbiegen will, kann dies auch tun. Eine Besonderheit, die aber
nur zum Tragen kommt, wenn die Ampeln mal nicht funktionieren,
ist, dass die Straße, die vom Staatstheater zum Spremberger
Turm führt (K. -Liebknecht-Str.), die Hauptstraße ist.
Die Bahnhofstraße ist dieser untergeordnet.
Noch müssen
die Autos hier geradeaus fahren. Doch der Pfeil auf der Fahrbahn
zeigt, dass wer in die August-Bebel-Straße will, dies künftig
auch tun kann, ohne erst nach rechts abzubiegen, um die Kreuzung
dann erneut zu passieren
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Bei den neuen Wartehäuschen der Straßenbahn wurde eine
Scheibe bereits zerstört
Das Foto
oben zeigt, wie zu Beginn des Jahres 2011 die Gleise abgebaut
wurden. Insgesamt wurden 1600 Meter neue Gleise verlegt. Das Foto
unten zeigt die Bahnhofstraße vor dem Umbau, als sie noch
einspurig war und die Straßenbahn zwischen den Fahrbahnen
fuhr. Parkflächen und größere Rad- und Gehwege
wurden zulasten der Zweispurigkeit erschaffen oder verbreitert
Fotos
(2): cga Archiv
Eine
grüne Welle wird es zumindest für Autofahrer nur selten
geben. Die Straßenbahn hat Vorfahrt
Tempo 30
ist für viele Autofahrer kein leichtes Unterfangen, aber
für die Anwohner mehr Lebensqualität
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