Cottbus
(h). Über Musik zu sprechen ist schwer. Deshalb wurde es
(leider) gänzlich unterlassen beim 100-jährigen Orchester-Geburtstag.
Brandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst sprach über Erfolge
und Musikerziehung, Oberbürgermeister Frank Szymanski referierte
über Geld und mit der Ministerin Verabredetes, und Moderator
Jörg Thadeusz nuschelt ziemlich lachs über sich und
den Energie-Fußball. Zum Glück geschah all dies in
gebotener Kürze, und so kam ein geladenes Publikum auf seine
Kosten. Es waren jene Konzertfreunde dabei, die schon 30 Jahre
ein Abo pflegen, viele ehemalige Orchestermitglieder und auch
einige Stadt- und Landtagsabgeordnete sowie Prof. Neumann (FDP)
aus dem Bundestag (nicht namentlich begrüßt).
Igor Strawinskis Greeting Prelude war der feurige
Orchester-Einstand. Es folgte die Fidelio-Ouvertüre
(Beethoven), die das Stadttheater-Orchester vor 100 Jahren zuerst
intonierte. Statt einer als unaufführbar abgelegten Uraufführung
erheiterte GMD Evan Christ mit Naturgeräuschen von Salvatore
Sciarrino - schwer zu spielen, schlecht zu hören.
Großen Glanz erfuhr der Abend mit Igor Strawinskis Ballettmusik
Das Frühlingsopfer. Das Orchester riss nun die
Hörer in einen Strudel aus tosender Rhythmik und sanftestem
Säuseln. Dem Beifall folgten die Zugaben der Freiheits-Statuen-Fanfare
und Starwars-Musik - und dann standing ovations.
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Das Philharmonische
Orchester des Staatstheaters Cottbus feierte den 100. Geburtstag
dieses Klangkörpers und wurde mit dem Max-Grünebaum-Preis
ausgezeichnet
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