Cottbus
(h). Nicht nur im Repertoire, auch mit dem Personal ist das
Staatstheater Cottbus weltweit aufgestellt. 19 Nationen begeistern
unter den Panthergespannen ihr Publikum; mit Stefan Kulhaweg,
der in Romeo und Julia die Titelpartie tanzt, gehört
erstmals auch ein Australier zum Ensemble. Mit hohem Qualitätsanspruch,
erstrittenen Tarifen und eben dieser Internationalität begründet
Intendant Martin Schüler nach 2010 erneut Preiserhöhungen,
die sich am unterschiedlich großen Aufwand der Inszenierungen
orientieren. Ein Leitthema (letzte Spielzeit: Familie) wird es
diesmal nicht geben, dafür prägen bedeutende Jubiläen
die Planung. Die beginnen im eigenen Hause: Vor 100 Jahren, im
Oktober 1912, leistete sich das Stadttheater erstmals ein eigenes
Orchester. Seither hat das Musiktheater und Konzertleben in Cottbus
nie aufgehört, sein Publikum zu begeistern. Grund genug,
das heutige Philharmonische Orchester zu feiern. Das geschieht
natürlich musikalisch. Im Oktober spielt das Orchester alle
neun Beethoven-Sinfonien, denn mit Beethoven hatte das Orchesterdasein
hier auch begonnen. Für Freunde ernster (auch moderner) Musik
gibt es eine Jubiläums-CD-Box, die alle uraufgeführten
Kurzwerke der letzten Zeit enthält und auch Aufnahmen unter
den früheren GMDs Frank Morgenstern und Reinhard Petersen.
Dann geht es bald ins Wagnerjahr 2013 (200. Geburtstag), in dem
Cottbus den Ring mit der Götterdämmerung
vollendet (Schüler / Christ).
Im Schauspiel zieht sich ein Gesamtkunstwerk, so Schauspieldirektor
Holezeck, aus der vergangenen in die neue Spielzeit. Strittmatters
Laden fand mit dem ersten Abend viel Zuspruch; der
zweite, den dritten Band behandelnd, sei visuell schwieriger auf
die Bühne zu bringen, bemerkt der Regisseur. Am 22. September
ist die wieder mit Spannung erwartete Premiere.- Schon vorher
hat Dr. Martin Röder seinen Erstauftritt; der Bremer Anglist
und Kulturpolitiker wird neuer geschäftsführender Direktor
und übernimmt auch den Stiftungsvorstand (Theater und dkw),
den Martin Schüler abgibt.
|
6000 Gäste erlebten
am Sonntag die Spielplanpräsentation im Branitzer Park, viele
von ihnen gönnten sich den Genuss des Abschlusskonzertes.
Die Spielzeit 20012/13 steht im Zeichen des 100-jährigen
Orchesterjubiläums und runder Geburtstage von Dichtern und
Komponisten wie Strittmatter (100) und Richard Wagner (200) Fotos:
J. Heinrich
Krönender
Abschluss der Jubiläums-Spielplanpräsentation in Branitz
(seit zehn Jahren gibt es die Miniaturen im fürstlichen Gartenreich)
war das Abschlusskonzert des angehenden Jubiläums-Orchesters,
der Solisten und des Chores. Hier einige Klangbild-Impressionen
|