Guben
(ha). Nur noch eine Woche darf sich Jennifer Olzog Gubener
Apfelkönigin nennen, am nächsten Sonntag endet
ihr Ehrenamt. Beim Grillfest vor einem Jahr war ich noch
unbeholfen und unsicher, heute bin ich deutlich selbstbewusster,
meine Persönlichkeit ist stärker geworden, schätzt
sie sich selbst ein. Aber diesen Eindruck haben auch meine
Freunde und meine Familie von mir. Und etwas Besonderes
ist in ihr herangereift. Ich bleibe immer mit Guben auf
eine einzigartige Weise verbunden, auch wenn ich es einmal verlassen
muss.
Unzählige Termine hat sie wahrgenommen, um die Stadt bekannt
zu machen. Besonders berührt hat mich das Schicksal
von Lutz Materne. Ich erinnere mich gern an seine lebendigen,
lustigen Touren durch die Stadt. Und an seine Veranstaltungen,
die nun fehlen. Es ist ein Stück vom Gubener Leben weggebrochen.
Dazu gehört auch das Apfeldiplom, das Lutz Materne beim Appelfest
moderierte. Es fehlt dieses Jahr im Bühnenprogramm.
Besonders viel Spaß hatte ich bei zwei Radiosendern.
Wann darf man schon mal in die Studios? Und ich bin stolz, dass
ich auf der DVD von Michael Kessler verewigt bin.
Auch außerhalb der Gubener Stadtgrenzen fühlte sich
Jennifer Olzog gut aufgehoben. Zwischen den Hoheiten hier
in der Region gibt es ja einen engen Kontakt übers Handy.
Aber auch auf der Grünen Woche bin ich herzlich aufgenommen
worden. Es ist eine richtige hoheitliche Familie mit über
140 Majestäten. Und alle haben das gleiche Ziel, ihre Heimat
bekannt zu machen. Guben ist längst kein grauer Fleck
mehr auf der Landkarte, sagt die Apfelkönigin. Besucher sind
immer wieder beeindruckt von der ausgebauten und gestalteten Altstadt.
Seit Antritt dieses Ehrenamtes nehme ich das gesellschaftliche
Leben und die Entwicklung der Stadt viel intensiver wahr. Wer
von der Jugend interessiert sich schon für politische Diskussionen
und Entscheidungen? Auch ich hatte mich vor gut einem Jahr nur
am Rande dafür interessiert.
Mit dem Ende der königlichen Amtszeit beginnt für Jennifer
Olzog ein neuer Lebensabschnitt. Die Restaurantfachfrau startet
im Oktober noch einmal eine Ausbildung zur Tourismuskauffrau.
Beste Voraussetzungen bringt sie mit den Erfahrungen als Apfelkönigin
mit. Und ganz sicher wird sie in ihrem neuen Beruf für ihre
Heimatstadt werben, wo sie kann. Ich werde solange hier
bleiben, wie ich kann. Hier bin ich zu Hause, stellt sie
noch einmal ihr Ziel klar.
Doch jetzt freut sie sich auf ein Appelfest voller Spaß
und einen letzten königlichen Tanz mit Fred Mahro, er
kann auch auf dem Parkett gut führen!
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Die 17. Apfelkönigin
Jennifer Olzog zwischen den Rosen, die auf das Forster Jubiläum
2013 hinweisen - als Alter Appel will sie dabei sein.
Die Restaurantfachfrau hat ein anstrengendes aber ereignis- und
lehrreiches Jahr hinter sich. Ich fände es besser,
wenn nur alle zwei Jahre eine neue Königin gewählt werden
würde. Denn erst nach einem halben Jahr ist man richtig drin
und kann mehr als die Standardtermine organisieren, wünscht
sie sich Foto:
Jens Haberland
Diese Gubenerinnen wollen die 18. Apfelkönigin werden. Doch
wer überzeugt die Gäste am Sonntag am besten? Nicole
Kasprzyk, die sich für den Tierschutz engagiert und Guben
als attraktive Stadt für Jugendliche sieht, oder Anne Lehmann,
die sich für die Kinder einsetzt und den Tourismus mit dem
Amt Schenkendöbern voran bringen möchte Fotos: MuT
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