Spremberg
(mk). Als der kleine Erwin am 14. August 1912 in Spremberg
zur Welt kam, lag die Titanic bereits seit vier Monaten
auf dem Meeresboden. In der Welt kennt beinahe jeder das Schiff,
das nie sinken sollte und doch sank. Und in Spremberg kennt jeder
den Ehrenbürger Strittmatter, der, zumindest von Seiten der
Stadt, zu seinem 100. Geburtstag keine Ehrung erfahren wird. Kaum
ein deutscher Schriftsteller in Deutschland ist so umstritten
wie er. Lassen sich Werk und biografisches Wirken trennen und
wenn ja, was ist daraus zu schlussfolgern? Die Frage beantwortet
nicht nur in Spremberg jeder für sich.
Während das Cottbuser Staatstheater den Dichter mit der Aufführung
der Romantrilogie Der Laden ehrt, wird der Erwin Strittmatter-Verein
am heutigen Samstag in der Aula des Gymnasiums, welches den Namen
des Ehrenbürgers trägt, die Feierstunde begehen. Um
14 Uhr wird in der Aula der Präsident des Bauernverbandes
des Landes Brandenburg, Udo Folgart, als Schirmherr der Veranstaltung
die Geburtstagsfeier eröffnen. Im Anschluss wird die Ministerin
für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Anita Tack,
die Festrede halten. Mit einer musikalischen Umrahmung werden
bei der Feier die Sieger des Wettbewerbes Zeit für
Strittmatter ausgezeichnet. Nach dem Plinseessen im Schweizergarten
um 16 Uhr wird aus dem Werk des Dichters gelesen. Los geht es
um 18 Uhr an diesen Orten. Am Mädchen-Lyceum, An der Mühlen
Numero 1 und am Strittmattergymnasium. Zu einem Hoffest wird am
Sonntag nach Bohsdorf eingeladen. Um 10 Uhr werden die authentischen
literarischen Stätten besucht. Mittagessen gibt es um 12
Uhr und eine musikalisch umrahmte Lesung mit Günther Preuße
um 13 Uhr. Um 15 Uhr werden Lieder, die in der Romantrilogie Der
Laden vorkommen, mit Gesang und Akkordeon vorgestellt. Zudem
werden Filmdokumentationen gezeigt.
|
Am Dienstag legte Egon
Wochatz im Namen des Strittmatter-Vereins zum Geburtstag von Erwin
Strittmatter an seinem Grabe in Schulzenhof (Landkreis Oberhavel)
ein Blumengebinde mit zwei Schleifen nieder Foto:
privat
|