Spree-Neiße
(mk). Im Internet (www.lkspn.de) sind sie zu finden: 163 Seiten,
die den Ist-Zustand des Kreises darstellen. Demografie, Wirtschaft,
Braunkohle und Erneuerbare Energien, Schule oder die ärztliche
Versorgung auf dem Land - all das und vieles mehr wird hier dargestellt.
Ziel des Entwicklungskonzeptes ist es, auf das zu reagieren, was
immer augenscheinlicher wird: Es leben immer weniger Menschen
im Landkreis. Von heute knapp 125000 Einwohnern sollen nach Prognosen
im Jahr 2030 nur noch 96000 übrig bleiben. Während Kolkwitz
mit 18 Prozent Einwohnerschwund noch am wenigsten betroffen sein
wird, verliert Guben mit 32 Prozent beinahe jeden dritten Einwohner.
Mittelstand wichtig
Und noch eines hat der Landkreis verloren: Den Glauben daran,
dass ein Prinz auf einem weißen Pferd vorbeikommen wird.
Großinvestoren wie die Papierfabrik in Spremberg haben
Seltenheitswert, sagt der 2. Beigeordnete des Landkreises,
Olaf Lalk, der die wirtschaftliche Zukunft darin sieht, das zu
pflegen und zu erhalten, was die Region ausmacht - den Mittelstand.
Aber auch die Leuchttürme in der Energiewirtschaft sind laut
Entwicklungskonzept für die Wirtschaftskraft des Kreises
lebenswichtig.
Chemie für Guben
Die Gubener Zukunft sieht das Konzept im Erhalt und der Weiterentwicklung
der chemischen Produktion. Negativ hingegen sieht der Landkreis,
dass ein Großteil des Gewerbegebietes Deulowitz mit Fotovoltaik-Anlagen
belegt und blockiert ist. Die Ansiedlung von produzierendem
Gewerbe wäre wichtiger gewesen, sagt Olaf Lalk, der
aber versteht, dass Guben hier den Spatz in der Hand gewählt
hat, um die Flächen zu vermarkten.
Forst hat gute Zukunft
Grundsätzlich gute Zukunftsaussichten. Diese Formulierung
steht im Konzept zur Wirtschaft der Rosenstadt. Vor allem die
zunehmende Entwicklung zum Logistikstandort gibt Anlass auf den
positiven Ausblick. Das sieht gigantisch aus, wenn man an
den landwirtschaftlichen Fahrzeugen vorbeifährt, schwärmt
Olaf Lalk. Bei andereren Standorten wie Welzow, Döbern, Drebkau
und teilweise Guben, so die Formulierung des Konzeptes, konnte
die geplante Wirtschaftsentwicklung nicht im vorgesehenen Umfang
realisiert werden. Oder kurz gesagt: Diese Gebiete haben wirtschaftlich
keinen Glanz.
Spremberg leuchtet
Der vom Landkreis ernannte Wachstumskern und Leuchtturm der Region
ist Spremberg. Neben Cottbus, so Olaf Lalk, könnte an diesem
Standort für eine Arbeitskräftesicherung gesorgt werden.
Mit dem Industriegebiet Schwarze Pumpe und vor allem in einer
möglichen Kupferförderung sieht der Landkreis gute Chancen
zur Fachkräftesicherung. Cottbusnahen Gebieten wie Kolkwitz,
Krieschow oder Klein Gaglow werden ebenfalls gute Zukunftsaussichten
bescheinigt.
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Der Solarpark, der auf der einst ungenutzten Seite des Gewerbegebietes
Deutlowitz steht, ist dem Landkreis ein Dorn im Auge. Doch auch
mit dieser Fotovoltaikanlage gibt es noch reichlich freie Flächen.
Wer sich am Kreisentwicklungskonzept beteiligen und seine Meinung
beispielsweise zur Ansiedlung von Industrie und produzierendem
Gewerbe in Guben kund tun will, hat nur noch bis zum 31. August
Zeit Foto:
CGA-Archiv
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