Forst
(mk). Mittwoch an der Berliner Straße in Forst. Dort, wo
einst Wohnblöcke standen, harken vier Männer und eine
Frau Heu auf dem brachen Boden. Gras über eine Sache wachsen
lassen, wollten hier die Stadtpolitiker. Und dieses Gras stammt
aus Cottbus.
Die harkende Frau entpuppt sich als Biologin. Bereits am Dienstagmorgen,
so Christina Grätz, ist das Gras im Branitzer Park unterhalb
der Pyramiden gemäht worden. Maatgut statt Saatgut lautet
die Devise der Biologin. Mit dem Branitzer Gras soll der künstliche
Boden belebt werden. Denn das Gras aus Cottbus hat es in sich.
Etwa 60 bis 90 Wildpflanzenarten sind darin als Saat verborgen.
Mit dem Maatgut wird zudem garantiert, dass gebietsheimische Wildblumen
in Forst wachsen werden. Mit einer Aussaat von Saatgut wäre
dieser Aspekt nicht gegeben gewesen, erklärt die harkende
Biologin. In ein bis zwei Jahren wird es soweit sein. Dann werden
an der Berliner Straße Wildpflanzen wie der Teufelsabbiss,
der große Klappertopf und Zittergras aus dem Boden sprießen.
Was sich gefährlich anhört, wird aber eine Augenweide
sein, ist sich Christina Grätz sicher.
Neben dem Effekt über dem Boden entfaltet das Branitzer Maatgut
aber auch einen positiven Effekt für den Boden selbst. Denn
dieser ist kein natürlicher Boden. Im gemähten Gras
befinden sich neben dem Saatgut viele Mikroorganismen und Sporen,
welche den Boden beleben.
Uwe Engelmann, Geschäftsführer der Forster Wohnungsbaugesellschaft,
erklärt, dass die Grünfläche bis Oktober fertig
gestellt sein soll. Zu den gepflanzten Bäumen werden sich
noch Findlinge hinzugesellen. Zudem soll ein weiterer Blickfänger
das Gelände verschönern. Was es ist, wird aber erst
im August verraten. Derzeit ziehen die Stadtwerke Fernwärme
durch das Gelände. Voran soll es in den kommenden Wochen
auch in der Mühlenstraße an der Stadtkirche gehen.
Der Wohnblock ohne Fenster wird abgerissen.
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Die Biologin Christina
Grätz (l.) packt mit an und unterstützt die Männer
der Bauern AG Neißetal beim Abladen und Breitharken des
Branitzer Maatgutes auf den neuen Boden an der Berliner Straße.
Aus dem Gras, das noch am Dienstagmorgen (Bild rechts) im Branitzer
Park gemäht wurde, sollen sich Wildpflanzen aussamen und
Forst somit bunter machen. Zudem, so der Geschäftsführer
der Forster Wohnungsbaugesellschaft Uwe Engelmann, sollen noch
Abrissarbeiten neben dem Lindeneck im Kraftwerksbereich erfolgen.
Auch in der Mühlenstraße steht der Abriss bevor Fotos:
M.K., C. Grätz
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