Cottbus
(h). Er lässt seinen Sohn zum Einstimmen Violine spielen,
seine Frau (meine verlässlichste Kritikerin)
steht mit den beiden Hunden bei ihm, und dann sagt der Meister
diesen Satz: Kunst darf schön sein, sie zeigt den Himmel
auf Erden; die Hölle entsteht in unseren Köpfen.
Die meist großformatigen Ölbilder von Roland Nicolaus
(Jg. 1954) sind schön: erotisch posierende Frauen wie aus
Werbeblättern, schick gekleidet oder nackt, Männer mit
Hirschgeweihen, Leopardenfell oder Adlerflügeln, ratlose
Kinder und viel Florales - Blüten, detailgenau mit feinstem
Pinsel gemalt, zum Pflücken echt.
Vattenfall-Personalvorstand Michael von Bronk, Duzfreund des ersten
Energie-Kunstpreisträgers (1992) ist ganz hingerissen: Wenn
Kunst ein Zuhause hätte, wäre das vielleicht das Florilegium,
schwärmt er. Gemeint ist das Wohn- und Schaffensparadies,
das Nicolaus für sich und seine Familie in Rand-Berlin unterhält.
Gewiss kein Eigenheim von der Stange auf Laubenpiperbeeten. Der
Diplom-Maler aus Weißensee (1983) war Meisterschüler
der Deutschen Akademie der Künste (86-89) und hat mit Mauerbildern
(1984-2002) Aufsehen erregt. Da war ihm der Satz vom Himmel
auf Erden noch nicht eingefallen und er spannte den
Schutzschirm der Kunst über sich.
Inzwischen tobt sich der RealRomantiker teils altmeisterlich,
teils surrealistisch aus, und spricht gern recht verdreht über
sein Kunst-Tagwerk. Die Bilder machen viel Spaß. Sie sind
jetzt in der Vattenfall-Verwaltung einige Wochen zu sehen.
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Vattenfall-Personalvorstand
Michael von Bronk (r.) bewundert seit Jahren die Kunst von Roland
Nicolaus, der vor 20 Jahren erster Träger des Energie-Kunstpreises
der VEAG wurde. Kunst zeigt den Himmel auf Erden,
findet der heute in Rand-Berlin lebende Künstler, der hier
vor seinem Bild Wir lieben Freiheit die Cottbuser
Vernissage genießt
Foto:
J. Heinrich
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