Sembten
(bw). In Sembten, Gemeinde Schenkendöbern, ist derzeit der
Aufbau eines auf der Westseite des Ortes geplanten Windparkes
umstrittenes Gesprächsthema. Durch das Berliner Ingenieurbüro
Teut sollen hier zu den auf der Ostseite bereits seit zehn Jahren
stehenden acht Windkraftanlagen weitere zehn hinzukommen. Ortsvorsteher
Gotthard Drodowsky erklärt die Situation: Sembten hat
sich bei einer Umfrage zu rund 60 Prozent für den Bau der
Windräder entschieden. Die Einwohner, die dagegen sind, befürchten
Lärm und ein verschandeltes Landschaftsbild. Aber letztlich
hat jeder die bereits stehenden Räder auch akzeptiert.
Zur Entschädigung direkt betroffener Einwohner hat das
Ingenieurbüro Teut in den bisherigen Aussprachen jedem Haushalt
jährlich einen Stromkostenzuschuss von 150 Euro angeboten.
Die Ausgleichsmaßnahmen von 500000 bis 700000 Euro
sollten aber
den betroffenen Gemeinden Sembten, Groß Drewitz und Lauschütz
gleichermaßen zugute kommen, plädiert Gotthard
Drodowsky. Bemerkenswert ist, dass der Vertreter des Berliner
Ingenieurbüros die letzte öffentliche Zusammenkunft
mit den Sembtenern vorzeitig verlassen hat. Unterschriebene Zusagen
für diese Ausgleichsmaßnahmen bestehen aber bisher
nicht. Damit ist derzeit noch keine verbindliche Entscheidung
gefallen.
Ergänzend muss erwähnt werden, dass die Meinung der
Gemeindevertretung letztlich nur als Willenbekundung zu verstehen
sein kann, da der Bau einer derartigen Windkraftanlage gesetzlich
durch das Baugesetzbuch (§ 35) durchgesetzt werden kann.
Das würde die Abläufe zwar verzögern, aber nicht
verhindern.
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So könnte es am
westlichen Ortsrand von Sembten schon im kommenden Jahr aussehen,
wenn insgesamt zehn neue Windkraftanlagen installiert worden sind.
Nicht alle Sembtener sind dafür, aber immerhin 60 Prozent
sind nicht dagegen
Foto: BeWe
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