Cottbus
(bw). Die heutige Lausitzer Straße musste bereits mehrfach
ihre Bezeichnung ändern. Bis 1893 hieß die direkte
Verbindung vom Bahnhofsgelände und Spreewaldbahnhof zur Berliner
Straße in nördlicher Richtung Kalkofenstraße,
danach bis 1946 Moltkestraße. Später erhielt
sie den Namen Jannaschkestraße, um dann nach
der Wende wiederum umbenannt zu werden. Geblieben ist aber - zumindest
in den Abschnitten von der Wilhelm-Külz-Straße bis
zur August-Bebel-Straße - das originale Straßenpflaster,
das im Zusammenhang mit dem Bau des Kasernengeländes in den
80er Jahren des 19. Jahrhunderts verlegt wurde. Wenige Jahre später
entstanden die bis heute größtenteils wunderschön
erhaltenen Wohnhäuser im Stil der Neurenaissance, die vielfach
mit großen Tordurchfahrten ausgestattet wurden, um in den
Hinterhöfen Handwerkern und Händlern Platz für
ihre Dienstleistungen und Waren zu bieten. Auffällig
ist auch das große Eckgebäude zur August-Bebel-Straße,
das bereits 1902 als Miet- und Geschäftshaus mit einer Bäckerei
und einem Restaurationsbetrieb erbaut wurde. Interessant ist,
dass hier nach 1908 schon kinematographische Vorführungen
stattfanden. Damit ist das Restaurant Fürst Bismarck
eine der ersten Cottbuser Orte für Filmvorführungen
gewesen.
Die Lindenklause gehört auch zu den Traditionsgebäuden
dieser Straße. An der Ecke zur Karl-Liebknecht-Straße
ist es Gudrun Eckert, die den Familienbetrieb 1990 von ihren Eltern
übernommen hat. Im kommenden Jahr sind es 50 Jahre,
die wir nun schon für unsere Gäste da sind, erinnert
sich die Inhaberin der erst vor wenigen Monaten renovierten Gaststätte.
Über Mittag gibt es beste Hausmannskost, alles vom
eigenen Herd, versichert die Wirtin, und abends geht es
dann richtig gemütlich zu. Dabei sind es nicht nur Stammkunden,
die die familiäre Atmosphäre schätzen. Monatlich
einmal treffen sich die Skatfreunde, und es lohnt sich, abends
noch auf einen Schoppen Wein oder ein kühles Blondes
Platz zu nehmen. Vom Familiengeburtstag bis zur Vereinsfeier
- schon weil unser Gastraum ganz individuelle Möglichkeiten
bietet -, fühlen sich meine Gäste stets wohl,
ergänzt Gudrun Eckert noch und eilt wieder in die Küche,
um Leckeres für ihre Gäste zu holen.
Der nördliche Abschnitt der Lausitzer Straße war schon
immer sehr gewerblich geprägt. Die Bebauung auf der Ostseite
der Straße fehlt gänzlich. Hier ist heute eine große
Industriebrache. Auf der Westseite weist ein Schild auf die LIKL-Werkstatt
der Kfz-Meister Markus Liersch und Jochen Klauck hin. Hier ist
der fahrbare Untersatz gut aufgehoben, wenn es um Reparaturen
aller Art geht oder nur ein Fahrzeugcheck zum Frühjahr gemacht
werden soll. Wenige Meter weiter können sich Motorrad- und
Zweiradfreunde mit allem ausstatten, was die Fahrt in den Sommer
sicher und bequem macht. Die Freude am Fahren lässt
manchmal leider vergessen, dass man eigentlich nur auf das Motorrad
steigen sollte, wenn man auch passend bekleidet ist, mahnt
Billy Schlamp, der schon vielen Bikern mit seinen Tipps geholfen
hat. Wir beraten zielgerichtet, die Lederhaut
muss einen Rücken-Protektor haben und sitzen. Ein Helm hilft
auch nur, wenn er richtig passt. Den Helm kann man ersetzen, den
Kopf darunter nicht - und modisch soll es ja auch sein,
so der Fachmann für Bekleidung, Zubehör und alles, was
das Cruisen zum Erlebnis werden lässt. Wer sich für
die Urlaubssaison seinen Wunsch nach einem Wohnmobil oder Wohnwagen
noch nicht erfüllen konnte, sollte unbedingt in den nächsten
Tagen hier vorsprechen. Über 50 Modelle stehen für die
große Fahrt in ferne Gegenden bereit.
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Der richtige Helm kann
lebensrettend sein, weiß Billy Schlamp, Fachmann für
Motorradbekleidung, Zubehör und Technik bei Wendisch-PS.
Sein guter Rat hat schon vielen Zweiradfans zur passenden Ausstattung
verholfen Fotos:
BeWe
Seit
fast 50 Jahren ist die Lindenklause ein Familienbetrieb.
Heute lädt Gudrun Eckert ihre Gäste in den renovierten
Gastraum an der Ecke zur Lausitzer Straße ein
Im
Steakhaus Castellon können sich die Gäste
ihre Wünsche aus dem vielseitigen Angebot erfüllen.
Bei schönem Wetter wird auch auf der Terrasse serviert
Im
Innenhof der General-von-Alvensleben-Kaserne kann man heute noch
die aufgemalten Zielscheiben und Uniformen bewundern, die einst
den Soldaten den militärischen Alltag bewusst machen sollten
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