Cottbus
(h). Seit Jahren blieb das ein Rätsel: Tür geht
auf - zwei Schnitzelteller, Tür wieder auf - Rumpsteak, zwei
Salate, Dip-Teller, Kalbsroulade... Der Raum dahinter könnte,
grob geschätzt, 12 oder maximal 15 Quadratmeter haben...
Ein Mini-Mauer-Küchenwunder!
Ja. Gewiss. Aber selbst in fast 600-jährigem Gemäuer
haben auch Köche mal Schwein. Der Chef hat eine Wendeltreppe
nach unten nebst Aufzug nach oben einbauen lassen. Technik, die
begeistert und etwas Raum schafft - in der noch immer Mini-Mini-Wunderküche.
Wer kennt die nicht? Ab in die Mauer! ist ein geflügeltes
Cottbuser Wort nicht nur bei Strafstößen gegen Energie.
Wer Lust auf abendliche Gemütlichkeit und dazu noch guten
Appetit hat, zischt ab in die Mauer. Zum Stadtwächter.
Sten zapft und serviert hier seit über zehn Jahren. Er bleibt
cool, wenns proppevoll wird. Leider neuerdings oft
nach schlechten Energie-Spielen, sagt er achselzuckend.
Vielleicht Frustessen, wer weiß. Vielleicht auch einfach
die Suche nach Gutem mit Garantie.
Küchenchefin Kathi mit Robert und Paul haben heute schon
gleich nach Lokalöffnung richtig zu tun. Monster-Olli
(350 g Schnitzel, 2 Spiegeleier, knusprige Pommes) wird geordert,
auch die anderen Schnitzel, die Vornamen wie Erich oder Hedwig
haben oder gar Pumlige Auguste heißen.
Der Spaßfaktor ist groß geschrieben. Auch nach dem
Essen. Denn bis zwei kann hier hocken, wer möchte, samstags
zu Sonntag auch bis fünf. Volle Karte bis vier. Keine
Seltenheit, sagt Kathi zur Frage, ob den Leuten so früh
schon Rumpsteak schmeckt.
Vor allem aber wird Schnitzel geordert. Ab 19. April mit Spargel.
Geht es noch lustvoll-leckerer hier in der Lausitz...?
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Unterm Tisch wird nicht
bedient, aber begehrte Plätze gibts auch da...
Die
Heimatzeitung enthüllt dieses Geheimnis: Die Mauer-Mini-Küche
ist gewachsen! Eine Wendeltreppe führt ins Erdgeschoss, wo
Katharina Kathi Kopowski, Robert Wolf und Azubi Paul
Dreßler etwas mehr Platz für die Riesenschnitzel haben
Reine
Vorfreude: Sten Basmann bringt einmal Monster-Olli
(vorn) und für die Dame Pumlige Auguste. Na dann:
Guten Appetit! Fotos:
J. Hnr.
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