Burg/Cottbus
(ha). Da staunt jeder Forstarbeiter und zieht seinen Hut!
In nur einer Stunde haben Kinder der Kita Penkezwerge
in Burg, deren Eltern und Großeltern gemeinsam mit Mitarbeitern
der Brandenburgische Flächen und Umwelt GmbH (BFU) sowie
der Forstbaumschule Fürst Pückler aus Zeischa
750 junge Bäume gepflanzt. Die 2500 Quadratmeter Fläche
ist ein Teil
einer insgesamt 30 Hektar umfassenden Fläche, die bis zum
Herbst als Ausgleichsfläche für ein Photovoltaik-Feld
in der Lieberoser Heide - für den Bauabschnitt II - angelegt
wird, erklärt Tina Hoff, Mitarbeiterin der BFU. Das
Cottbuser Unternehmen baut derzeit eine Datenbank auf mit unterschiedlich
großen und kleinen Flächen von Privatbesitzern und
Unternehmen, die für solche Bepflanzungen genutzt werden
können. Jeder kann sich hier melden und seine brach liegenden
Flächen aufforsten lassen. Da es sich um Ausgleichsflächen
handelt, ist die Bepflanzung für die Eigentümer kostenlos.
Allerdings müssen die Flächen einige Bedingungen erfüllen.
So darf die Fläche beispielsweise nicht einmal als Wald
ausgewiesen sein. Alle Bedingungen erfährt man kostenlos
bei der BFU. Nach etwa fünf Jahren nach dem Pflanzen ist
die Fläche als Wald anerkannt und kann entsprechend
vom Eigentümer genutzt werden, auch als Nutzwald für
die heimische Holzheizung. Die Penkezwerge sind etwas
schneller: Sie nutzen schon die Pflanz- und Wachstumsphase zum
Lernen. Gemeinsam mit Revierförster Martin Kahl wird es regelmäßige
Erkundungstouren durch ihren (künftigen) Wald
geben. So konnte das wichtige Anlegen einer Wald-Ausgleichsfläche
mit einem waldpädagogischen Konzept für Kleinkinder
verbunden werden. Zu entdecken wird es viel geben, denn Silberweide,
Stieleiche, Hainbuche, Lärche, Flatterulme, Zitterpappel,
Erle und Birke werden die ganze Vielfalt der einheimischen Baumarten
präsentieren. Hinzu kommt die ganze Palette an Insekten,
Schädlingen und wild ansiedelnden Pflanzen, die zum Wald
dazu gehören. Die Kinder erkunden aber nicht nur den Wald,
sondern tragen gleichzeitig, sozusagen als Paten, Sorge dafür,
dass die jungen Pflänzchen gut gedeihen. Bei 35 Kindern,
die in der Kita Penkezwerge groß, stark und
klug werden, sind auch die Eltern und Großeltern als Paten
gefragt, um die 750 Bäume zu pflegen. Beim Pflanzen der Setzlinge
hat das schon hervorragend geklappt.
Aber auch für Firmen, die für ihre Investitionen Wald
in Anspruch nehmen müssen, ist die BFU GmbH der richtige
Partner. Hier finden sie Hilfe bei der Suche von geeigneten Ausgleichsflächen,
für die Genehmigungsverfahren bei den Oberförstereien,
zu denen die BFU einen engen Kontakt hat, bis hin zum Beauftragen
von zertifizierten Forstbaumschulen, die das gesetzlich vorgeschriebene
Zuchtmaterial pflanzen können. Gepflanzt werden dürfen
nur in Brandenburg gezogene Setzlinge aus einheimischen Arten.
Das wird unter
anderem als Schutz vor eingeschleppten Krankheiten vorgeschrieben,
erläutert Tina Hoff. Fünf Jahre bleibt der heranwachsende
Wald von einem ebenso vorgeschriebenen Verbisszaun geschützt.
Wenn danach mindestens 80 Prozent der Bäume gesund sind,
wird die Fläche als Wald ausgewiesen. Erst dann wird der
Schutzzaun entfernt. Denn Wald muss frei zugänglich sein.
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Das Pflanzen hat Kindern, Eltern, Großeltern und Erziehern
so viel Spaß gemacht, dass schon nach einer guten Stunde
alle Setzlinge im Boden waren. Teamarbeit war dabei selbstverständlich,
wie hier bei Tina Hoff von der BFU GmbH, Tristan und seiner Mutter
(v.l.) beim Pflanzen einer Lärche. Insgesamt sind auf der
Fläche neun Baumarten gesetzt worden
Ihnen ist der neue Wald zu verdanken: Bernd und Katrin Schadow,
Inhaber der Kita Penkezwerge in Burg, Thomas Schulz
und Tina Hoff von der BFU GmbH und Dipl.-Forst-Ing. Jochen Plötz
von der Forstbaumschule Fürst Pückler Zeischa
(v.l.) Fotos:
BFU
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