Vetschau
(ha). Nach dem kna-ckig kalten Februar hätte kein Gärtner
gedacht, dass sich der Frühling so schnell in den Gärten
einstellt. Erstmals konnten wir schon im März, genau
am 28. März, den ersten Spargel stechen, freut sich
Karl-Heinz Ricken, Geschäftsführer des Gemüsehofes
Ricken in Vetschau. Für ihn ist es einerseits sportliche
Herausforderung, guten Spargel als Erster auf den Markt zu bringen,
andererseits lechzen die Lausitzer nach dem langen Winter nach
frischem Frühlingsgemüse. Wir konnten schon Anfang
März die Winterdämme unserer Spargelfelder auflockern
und aufhäufeln. Schwarze Folie und ein darüber gestülptes
Folienzelt, das ein zirka 20 Zentimeter dickes Luftpolster schafft,
leiten die ersten kräftigen Sonnenstrahlen direkt in den
Boden, erklärt der Spreewaldbauer das Anbauprinzip
und den einzigen Trick für die zeitige Ernte. Bei guter Sonne
werden in diesem Zwischenraum 30 bis 40 Grad Celsius erreicht.
Wärme und extrem weicher, lockerer Boden sind wichtig für
schnell wachsenden Spargel. Das schnelle Wachstum in unseren
leichten, sandigen Böden ist das Geheimnis für schmackhaften
Spargel. Das klingt einfach. Doch dahinter steckt lange
Vorbereitung, viel Erfahrung vor allem in der Auswahl der Böden.
Wir arbeiten sehr eng mit der Göritzer Agrar GmbH und
der Agrargenossenschaft Werben zusammen. Gemeinsam suchen wir
Flächen, die besonders gut geeignet sind, so der Spargelfachmann.
Er setzt auf extensiven Anbau. Wir setzen Algenprodukte
und Pflanzenstärkungsmittel ein. Unser Spargel ist absolut
rückstandsfrei. Das zeigen regelmäßige Laboruntersuchungen,
die wissenschaftlich ausgewertet werden, betont er einen
Schwerpunkt der Firmenphilosophie: Frische und so naturnah wie
möglich. Die Frische gewährleisten wir, weil der
Spargel früh ab der Dämmerung gestochen wird und am
selben Tag in unsere Erdbeeren kommt. Mit Erdbeeren sind
die Verkaufsstände in Erdbeerform gemeint. Über 30 Stände
sind bereits in Cottbus und Spree-Neiße aufgestellt. Allein
in Cottbus sind es fünf bis sechs. An viel frequentierten
Stellen sind sie jeden Tag geöffnet. Wir wollen, dass
unsere Kunden jeden Tag tagfrischen Spargel essen können.
Dafür sorgen rund 60 Spargelstecher und Arbeiter, die den
Spargel waschen, schneiden und sortieren, und rund 40 Mitarbeiter,
die für den Verkauf in den Erdbeeren sorgen.
Der Aufwand für den ersten Spargel ist etwa dreimal
so groß wie in der Hauptsaison. So kommt der vergleichsweise
hohe Preis zustande. Aber die Lausitzer wollen das gesunde Gemüse,
es löst wirklich Frühlingsgefühle aus. Schauen
Sie mal in die Gesichter der Käufer, wie glücklich sie
sich auf den Heimweg machen. Diese Freude und der Dank, den wir
nach der Mahlzeit erhalten, dass es wunderbar geschmeckt hat,
ist eine große Freude für uns und unsere Mühe,
so Spreewaldbauer Karl-Heinz Ricken.
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