Spree-Neiße
(mk). Andrea Tiffe trug im Kreistag die Radverkehrsanalyse
vor. Ihr Fazit: Der Landkreis Spree-Neiße hat eine
Goldgrube vor der Tür. Und mit dem Edelmetall meint
sie das dichte Radwegenetz. Der Radverkehr boomt auch dank der
E-Bikes. Aber dies sind auch schon die guten Nachrichten für
den Landkreis. Denn was nutzt ein dichtes Radwegenetz, wenn sich
der Zustand der Radwege zunehmend verschlechtert?
Michaela Birkner, Sachbearbeiterin Tourismus im Landkreis Spree-Neiße
kann nach Umfragen unter den Radfahrern mit Sicherheit sagen,
dass deren Zufriedenheit mit den Radwegen im Kreis im Jahr 2011
abgenommen hat. Mit Spannung hat sie deshalb die Radreiseanalyse
des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs auf der internationalen
Tourismusbörse (ITB) im März erwartet, wo ein jährliches
Ranking der Radwege präsentiert wird. Von Platz vier im Vorjahr
auf Platz acht in diesem Jahr fiel da etwa der Neiße-Radweg
ab. Platz acht, so Michaela Birkner, sei zwar immer noch ein tolles
Ergebnis, aber das Abrutschen auch ein Signal zum Handeln.
Dieses Handeln ist jedoch schwierig. Die Radwege wurden zwar vom
Landkreis gebaut, dann aber an die jeweiligen Kommunen übergeben,
welche mit der Pflege der Wege aus Kostengründen unterschiedlich
verfahren. Im Landkreis selbst waren für die Jahre 2009 bis
2012 jährlich 200 000 Euro im Haushalt vorgesehen. Bereits
im Jahr 2010 fiel diese Investition aufgrund der Haushaltslage
des Kreises wieder von der Prioritätenliste.
Dabei, so ergab die Radverkehrsanalyse, gebe jeder Radler 30 bis
50 Euro in der Region aus. So würden bei einem Euro Investition
in die Wege mindestens 1,40 Euro wieder zurückfließen.
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Vier feste Stationen
zählen im Landkreis die Radler. Mit Tageswerten von bis zu
3500 Radfahrern am Tag ist dieser Radweg, der an der Burger Therme
vorbeiführt, der meistbefahrene im Kreis Foto:
M. Klinkmüller
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