Gallinchen
(mk). Es sind nur drei Räume, welche die Geschichte von Gallinchen
jeden Mittwoch von 15 bis 18 Uhr zeigen. Wer jedoch glaubt, in
einer halben Stunde wieder am Ausgang zu sein, wird sich wundern.
Denn der Museumsleiter Herbert Lehmann kennt die Geschichten hinter
jedem noch so unscheinbar an der Wand hängenden Stück
Papier. Der Leiter hat 40 Jahre die Geschichte des Ortes gesucht,
gesammelt und gefunden. Nichts wurde abgeschrieben -alles ist
mit Quellen belegt. So erfährt der Besucher, was ein Lehrer
im Jahr 1790 verdient hat. Dem Gallinchener Schulmeister standen
15 Scheffel Korn aus Groß Gaglow sowie zweiunddreiviertel
Korn aus Gallinchen zu. Eine andere Quelle zeigt die Geschichte
des Landgasthofes, dessen Pächter um 1876 Schmiedemeister
waren. Das Warum erklärt Herbert Lehmann so: Der Gastwirt
versprach sich so mehr Profit von den Reisenden. Während
diese speisten, konnte er deren Pferde beschlagen. Derzeit
ist im Museum bis September die Zeitungsgeschichte der Region
ausgestellt. Hier kann der Besucher beispielsweise den Aufmacher
vom 11. November 1832 aus dem Kottbuser Wochenblatt lesen. Er
trägt den Titel: Doppelmord aus Eifersucht.
Zur
Freude des Ortsvorstehers wird
in Gallinchen derzeit wieder gebaut
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Dass Gallinchen nicht nur eine spannende Vergangenheit, sondern
auch Zukunft hat, weiß der neue Ortsvorsteher Dietmar Schulz.
Nach drei Jahren Bauruhe wird derzeit wieder mehr gebaut, sagt
er. Mit 2800 ist die Einwohnerzahl seit Jahren stabil. Und noch
etwas freut den Ortsvorsteher: am 1. Mai 2013 soll der Platz vor
dem Schloss so ausgebaut werden, dass hier gefeiert werden kann.
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Steppke heißt dieser Staubsauger
aus den 50er Jahren, den der
Museumsleiter Herbert Lehmann in den Händen hält Fotos:
M.K.
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