Trotz
48-Stunden-Service-Vertrag steht die Turmuhr seit Tagen. Nicht
die Technik hat Schuld, sondern eine fatale Entscheidung im städtischen
Abfallamt Foto:
Jens Haberland
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Cottbus
(h). Jestatten se, det ich ma lache sagt der Berliner
Meister Ingo Zimmer zu der Feststellung, er solle bei einem 48-Stunden-Service-Vertrag
die Uhr auch nach zwei Tagen wieder zum Ticken bringen. Beginnen
muss ick die Reparatur, und det hab ick. Stimmt. Die Pendelfeder
ist kaputt. Normalerweise dauere die Materialbestellung sechs
Wochen, aber er habe sich ein gutes Stück Stahl beschafft,
niete das am Wochenende und am Montag oder Dienstag werde die
Uhr wieder laufen, sagt Zimmer. Das würde auch Sybille Schneider,
Chefin des städtischen Abfallamtes, freuen. Sie hat den Wartungsvertrag
neu vergeben. An einen guten Fachmann ist sie sich
sicher.
Warum aber müsse die Turmuhr, die nach dem Gefühl der
Cottbuser bei Uhren-Kalle immer in besten Händen war, von
Berlin aus gewartet werden? fragen Leser.
Die Amtsleiterin: Herr Schlodder hat seinen Preis drastisch
erhöht, da musste der seit 1992 laufende Vertrag ausgeschrieben
werden. Weitere Cottbuser haben sich nicht gemeldet. Und:
Der Berliner hatte das billigste Angebot, verhandelt wurde nicht.
Wir müssen die Interessen der Steuerzahler beachten.
- Liegen Wartungsfahrten von Berlin nach Cottbus im Interesse
der Steuerzahler? Schlodder hat 370 Euro monatlich für die
Wartung von drei Uhren kalkuliert, Hebezeuge eingeschlossen, Stunden
nie wirklich gezählt, Pendelfedern in Tagesfrist ersetzt.
Er resigniert: Neu ausgeschrieben - da ist man in dieser Stadt
halt abgeschrieben...
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Karl-Heinz
Schlodder hat die Turmuhr 37 Jahre betreut. Außer in den
Monaten einer Generalreparatur im Jahr 2000 ging sie immer. Muss
sie auch
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