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Kommentar (28.01.2012) in Cottbus, Guben und Forst erreichte uns
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Als ich ihn anklickte, war ich happy. Endlich setzt sich jemand
für die Wenden ein! Jahre kämpfe ich für die Schreibweise
unserer Vorfahren, die phonetisch besser funktioniert als das
künstliche Schulsorbisch. Nicht nur Domowina und Sorben schreiben
Woklapnica, leider auch Amtsblätter und Zeitungen. Schön,
dass sich Schmogrow seiner Wurzeln besinnt und wieder Hoklapnica
schreibt. Ich hoffe, dass weitere Dörfer der Tradition folgen.
Zu Weihnachten erschien das neue Perikopenbuch (Texte für
gottesdienstliche Regeln, d. Red.) für die Wenden. Die Verfasser
(ich will mal keine Namen nennen) haben die H-Schreibweise unseres
wendischen Kirchenvereins, der Herausgeber des Buches ist, einfach
ignoriert.
Nicht nur Hoklapnica sollte Normalität werden, auch auf dem
Ortseingangsschild von Burg-Dorf soll wieder Hobsedne Bórkowy
stehen.
Siegfried Malk, Schmogrow
Sie schreiben: Das stumme H an der Spitze schweigt.
Das W, von den amtlichen Oberlausitzer Sachwaltern
ins Schulsorbisch gefügt, tut es nicht.
Das stimmt nicht. Die seit den 90ern gültige Regel besagt,
dass das w in Wörtern wie Woklapnica stumm bleibt.
So lernt man es seit vielen Jahren im Kindergarten und in der
Schule, so klingt es im wendischen Radio (siehe Abbildung: Niedersorbisch-deutsches
Wörterbuch).
Prinzipiell finde ich es gut, dass deutschsprachige Zeitungen
wendische Sprachregelungen erörtern. Man kann aber leicht
von einer orthographischen Fraktion vereinnahmt werden,
die Einfluss auf innerwendische Angelegenheiten nehmen will. Da
kann Sachlichkeit auf der Strecke bleiben. Dass wir nicht zu h
zurückgekehrt sind, liegt daran, dass in der wendischen Sprachkommission
seinerzeit Angst herrschte, durch eine Reform der Reform die Wendisch-Schüler
und -Lehrer zu verunsichern und die schlechte Sprachsituation
noch weiter zu verschlimmern.
Ich selber gehöre der Fraktion der h-Befürworter an.
Herrn Malk aus Schmogrow habe ich schon mehrmals geraten, durch
konstruktive Arbeit (z.B. Serske Lopjeno; übrigens: das Wort
wird südlich der Malxe auch opjeno ausgesprochen)
oder andere literarische und publi-zistische Aktivität neue
h-Sympathisanten zu gewinnen. Dies hätte mehr Aussicht auf
Erfolg, als freudloses Klagen in der deutschsprachigen Öffentlichkeit.
Zum Glück wurde bei allen Hoklapnicas, wo ich zugegen war
(selbst bei denen, die sich mit Weh schrieben), die
Versammlung richtig ausgesprochen - ohne Weh.
Gregor Wieczorek, Chef- redakteur der wendischen Wochenzeitung
Nowy Casnik
Schön, dass es die wendische Sprache auf eine Titelseite
schafft. Allerdings haben wir gravierendere Probleme. Im privaten
Gebrauch kann jeder schreiben und sprechen, wie er will. Aber
in Schulen und Ämtern wird Hochsprache verwendet, das gilt
für Niedersorbisch wie für Hochdeutsch.
Der Fehler liegt darin, dass sprachlich Ungeübte das W sprechen
statt es nur zu schreiben. Wenn alle, die sich heute über
das stumme W aufregen, ihren Kindern und Enkeln zu Hause das stumme
H beigebracht hätten, müssten wir uns heute in den Schulen
nicht so bemühen, unsere schöne niedersorbische Sprache
vor dem Verschwinden zu bewahren.
Meto Nowak, Chósebuz
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Hoklapnica
in Sielow. Das abgelaufene Jahr wird besprochen, Aktuelles erörtert,
Neubürger begrüßt, Verstorbener gedacht
Niedersorbisch-deutsches Wörterbuch
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