Region
(MB). In Sekundenschnelle lässt René Conrad Weihnachtsbäume
durch die Luft fliegen. Vor ihm liegt ein Baum-Berg der 20 Meter
lang, 15 Meter breit und sechs Meter hoch ist. Und noch ist die
Spitze des Berges nicht absehbar. Insgesamt landen jährlich
60 Tonnen der abgeschmückten Nadelgehölze in Komptendorf
(15 Kilometer südöstlich von Cottbus). Im tristen
Januargrau ist es nur schwer vorstellbar, dass die Tannen und
Fichten einst in den Wohnzimmern standen, um für romantische
Weihnachtsstimmung zu sorgen.
Ihr Ende ist wenig romantisch. Nach dem Abschmücken werden
sie zum Müll gestellt, abgeholt, auf einen Haufen geworfen
und letztlich zerschreddert, so dass nur noch Kompost übrig
bleibt. Die Bäume auf dem Komptendorfer Lagerplatz werden
aus dem gesamten Gebiet des Landkreises Spree-Neiße (außer
Forst, Döbern-Land, und Neuhausen) und aus Kolkwitz zusammengetragen.
Der Landkreis ist dabei in sogenannte vier Lose aufgeteilt. Die
Bäume aus Forst, Döbern-Land und Neuhausen werden direkt
zur Deponie in Forst (AGNS) gebracht und dort kompostiert. Die
Weihnachtsbäume werden in den entsprechenden Orten am gleichen
Tag wie die Restmülltonne entsorgt. Das Einsammeln und Entsorgen
der Weihnachtsbäume wird in jedem Jahr neu ausgeschrieben.
Der Entsorgungsfachbetrieb Landschaft 2000 Komptendorf GmbH
hat im Oktober ein entsprechendes Angebot abgegeben und noch im
gleichen Monat wurde der Auftrag erteilt.
René Conrad fährt mit einem Lkw aus Guben an den Berg
heran und beginnt sogleich die Bäume in hohem Bogen über
den Anhänger zu werfen. Er kennt auch Bäume, an denen
noch der Weihnachtsbaumständer befestigt ist. Einmal war
ein Baum besonders schwer - er stand in einem selbst anfertigten
Betonständer.
Die Bäume werden in den ersten vier Wochen im Januar entsorgt.
Eine spätere Entsorgung erfolgt nicht. Die Landschaft 2000
Komptendorf GmbH, führt die Entsorgung der Weihnachtsbäume
inzwischen seit 2006 für den Landkreis Spree-Neiße
durch.
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René
Conrad lädt Bäume aus Guben in Komptendorf ab Foto:
M.K.
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